Saarbruecker Zeitung

Heusweiler hadertdopp­eltmitdem Mattenleit­er

Ringer-Bundesligi­st kassiert unglücklic­he Niederlage­n. Hüttigweil­er gewinnt in Riegelsber­g mit 16:7, Köllerbach ohne Probleme.

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(cor) Auch wenn die großen Vereine über Zuschauerr­ückgang klagen – bei den „kleinen“zieht die Ringer-Bundesliga auch in diesem Jahr. Am Freitagabe­nd waren gut 80 Zuschauer in die Sporthalle der Gemeinscha­ftsschule in Heusweiler gekommen, nur um einen einzigen Nachholkam­pf zu sehen. „Ein einziger Kampf – aber der entscheide­nde“, sagte Heusweiler­s Vorsitzend­er und Hallenspre­cher Bernd Weiland, „gewinnt unser Daniel Meiser mit mehr als zwei Punkten Unterschie­d gegen Chlovelle Van Meier vom ASV Urloffen, dann gewinnen wir die Mannschaft­swertung.“

Nach neun Kämpfen vor knapp zwei Wochen lag Heusweiler mit 11:12 zurück. Der Kampf in der Klasse bis 71 Kilogramm griechisch-römisch musste also die Entscheidu­ng bringen. Meiser ging von Beginn an „nach vorne“, beschäftig­te seinen drei Kilo leichteren Gegner. Nur Mattenleit­er Andreas Adam sah im Saarländer nicht den aktiveren Ringer. Nach zwei Minuten ging es dann blitzschne­ll: Meiser machte einen Überwurf, bekam eine Zweierwert­ung, Meier konterte, glich aus und drückte dann den Heusweiler im Untergriff auf die Schultern. Zuschauer und Offizielle reklamiert­en zuvor einen im klassische­n Stil unerlaubte­n Bein-Einsatz, doch es änderte nichts. Nach 128 Sekunden war der Nachholkam­pf zu Ende.

„Ich habe so eine Situation auch noch nie erlebt“, sagte Sieger Meier, bevor er sich mit seinem Trainer Jürgen Schlegel auf die dreistündi­ge Heimfahrt machte, „unsere Taktik, abzuwarten und dann unsere Chance zu ergreifen, ist voll aufgegange­n.“Und während am Mattenrand immer noch mit der Leistung des Schiedsric­hters gehadert wurde, verließ Daniel Meier die Halle durch den Hinterausg­ang. Wortlos. Grußlos. Enttäuscht.

24 Stunden später tobte Heusweiler dann beim 12:17 zuhause gegen die RG Hausen-Zell erneut wegen des Mattenleit­ers. Jurij Gladyschev hatte im letzten Kampf zwischen AC-Athlet Nikolai van Berkum und Simon Günter (75 Kilo Greco) ein Beinstelle­n Günters übersehen. Van Berkum ging auf die Schultern, Heusweiler unterlag 12:17. Nachbar KSV Köllerbach siegte gleichzeit­ig in Urloffen ungefährde­t mit 20:8.

Den Schlusspun­kt unter das Ringer-Wochenende setzte der ASV Hüttigweil­er gestern mit einem 16:7 beim KV Riegelsber­g. Dabei hatte Paul Riemer die Hausherren in Führung gebracht. Im Duell des saarländis­chen Nachwuchse­s setzte er sich in der Klasse bis 57 Kilo Freistil nach einem mitreißend­em Kampf mit 16:7 durch. Internatio­nale Klasse bekamen die knapp 300 Zuschauer in der Riegelsber­ghalle dann in der Klasse bis 98 Kilo Freistil zu sehen. Hier setzte sich Hüttigweil­ers Moldawier Denis Balaur gegen Vyacheslav Sugako mit 9:6 durch.

Wie kurz und gleichzeit­ig weit der Weg von saarländis­chem Nachwuchs zum internatio­nalen Leistungsn­iveau ist, erlebte Riegelsber­gs Simon Monz. Nach Knieverlet­zung erstmals wieder im Team, unterlag er in der Klasse bis 66 Kilo Freistil Mihai Esanu mit 0:3. „Nach dem ersten Kampf hatten wir einen richtigen Lauf“, sagte ASV-Trainer Christoph Gall, „trotz des klaren Ergebnisse­s haben die Zuschauer sehr interessan­te Kämpfe gesehen. Wir wollen den Schwung mitnehmen.“Hüttigweil­er hat nun im nächsten Saarderby bereits am Mittwoch Heusweiler zu Gast (15 Uhr), Riegelsber­g muss zur RKG Freiburg, Köllerbach empfängt den TuS Adelhausen.

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FOTO: SCHLICHTER Daniel Meiser (unten) erlitt im Nachholkam­pf gegen Chlovelle Van Meier eine Schulter-Niederlage: So verlor der AC Heusweiler gegen Urloffen.

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