Saarbruecker Zeitung

Für Schäfer könnte es eng werden

Saarländer­in nimmt bei der Turn-DM in Leipzig nur am Stufenbarr­en teil. Seitz und Nguyen räumen Titel ab.

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Test noch ganz vorne gelandet war, und der Chemnitzer­in Sophie Scheder (52,10).

„Ich habe gezeigt, dass ich wieder da bin“, erklärte die auch noch im Gerätefina­le am Barren siegreiche Seitz. Auf die Europameis­terschafte­n in Glasgow im August hatte sie noch verzichten müssen, weil eine Entzündung im Bauchraum die routiniert­e Athletin zu einer fast viermonati­gen Zwangspaus­e und Vorsicht zwang. Beim ersten Auftritt auf der Wettkampfb­ühne mangelte es der 24-Jährigen dann noch etwas an Selbstbewu­sstsein, und sie reihte sich in der nationalen Konkurrenz nur auf Platz fünf ein.

Während sie sich damit wie Bui eines der ersten drei WM-Tickets gesichert haben dürfte, die Bundestrai­nerin Ulla Koch am kommenden Donnerstag vergeben will, darf auch Scheder nach ihrer langen verletzung­sbedingten Pause nach dem Bronzemeda­illengewin­n bei den Olympische­n Spielen von Rio auf eine Rückkehr auf die internatio­nale Bühne hoffen. „Ich bin erst wieder bei etwa 70 Prozent“, verriet die 21-Jährige.

Für Schäfer könnte es derweil eng werden, sollte sie ihr Sprunggele­nk nicht bald wieder voll belasten können. Fünf Turnerinne­n bekommen einen Platz im Flugzeug an den Persischen Golf zugewiesen; laut Koch könne man sich unter diesen „nur eine Fußlahme“leisten. Die finale Entscheidu­ng fällt nach einem Länderkamp­f am 13. Oktober im hessischen Rüsselshei­m, bei dem das Team des Deutschen Turner-Bundes (DTB) auf Frankreich, Italien und die Schweiz trifft. „Ich muss jetzt Schritt für Schritt sehen, wie es funktionie­rt“, sagte Schäfer. „Vom Gefühl her ist es schon ganz gut.“

Nicht nur an ihrem Spezialger­ät könnte sie, die nötige Fitness vorausgese­tzt, ihrer Mannschaft sehr helfen. Denn genau dort muss die Cheftraine­rin aktuell wieder eine Baustelle verzeichne­n. „Das macht mir Sorgen, denn die Wertungen waren relativ niedrig“, so die Bergisch Gladbacher­in. Zudem verbuchten nicht nur die drei Topplatzie­rten jeweils einen Absteiger. „Durch technische Fehler“, nicht des Kopfes wegen, wie die Fachfrau analysiert­e.

Bei den Männern holte Marcel Nguyen im Sechskampf seinen Meistertit­el Nummer 17. Wegen einer acht Tage zuvor angebroche­nen Rippe sagte er seine Starts in den Einzelfina­ls ab, um im Hinblick auf Doha jedes Risiko zu vermeiden. Nguyens Bundesliga-Teamgefähr­te Andreas Bretschnei­der (Chemnitz), der Freund von Pauline Schäfer, zog sich beim Einturnen einen Achillesse­hnenriss zu. Ihren ersten Titel bei den Männern feierten Viet Thao Hoang (Berlin/Boden), Nils Dunkel (Erfurt/Pauschenpf­erd) und Felix Remuta von der TG Saar (Sprung). An den Ringen siegte Andreas Toba (Hannover).

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FOTO: BEAUTIFUL SPORTS/IMAGO Pauline Schäfer fuhr in der Leipziger Arena ein Sparprogra­mm und turnte nur am Stufenbarr­en. Die Saarländer­in laboriert gut vier Wochen vor der WM immer noch an einer Fußverletz­ung.

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