Mit neuem Präsidenten ins neue Jahr
Professor Dieter Leonhard leitet ab 2019 die Hochschule für Technik und Wirtschaft in Saarbrücken.
habe nun einmal mit räumlicher Nähe zu tun. Was übrigens auch für die Partner der Hochschule gelte. „Die HTW ist eng verwoben mit der saarländischen Wirtschaft, und das ist gut so.“
Ihm sei es wichtig, Schwerpunkte auszubauen, die auf die Bedürfnisse der Region ausgerichtet seien. Dazu könne unter anderem der Bereich Gesundheit und Pflege gehören, den Dieter Leonhard empfiehlt, umfassender als bisher zu betrachten. Er möchte eine Diskussion zur Frage anstoßen, ob die Themen Prävention und Gesunderhaltung ins Fächerspektrum der HTW eingebaut werden können.
Dass die Haushalte der saarländischen Hochschulen nach Jahren der Stagnation deutlich erhöht werden sollen, hat die Landesregierung im Frühsommer zugesagt. Zu finanziellen Fragen könne er im Augenblick nicht mehr sagen, als „es darf nicht weniger werden“, erklärte Leonhard unmittelbar nach seiner Wahl. Denn die Pro-Kopf-Ausstattung der HTW sei mit summa summarum 5000 Euro pro Student sichtbar schlechter als an anderen Hochschulen in Deutschland. Die Betreuungsrelation von Dozenten zu Studenten in Saarbrücken mit 1 zu 46 deutlich schlechter als an der Mannheimer Hochschule (1 zu 34) – auch wenn deren Fächermix nicht direkt vergleichbar sei.
Wichtig ist dem künftigen HTW-Rektor trotz seines klaren Bekenntnisses zur regionalen Verankerung der Ausbau ihrer Internationalisierung. „Wir werden nicht beliebig viele Ingenieure aus dem Saarland rekrutieren können.“Eine wichtige Rolle könne dabei das Deutsch-Französische Hochschulinstitut der HTW spielen – es ist eines ihrer Vorzeigeprojekte. Und mit Blick auf die Pläne des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron, der in seiner Initiative für Europa ein länderübergreifendes Hochschulnetzwerk vorgeschlagen hat, plädiert Dieter Leonhard für eine Stärkung der Universität der Großregion.
Da ist die HTW bisher allerdings nicht Mitglied – und das ist eigentlich verwunderlich. Denn das vor genau 40 Jahren als Kooperationsprojekt der HTW und der Université de Lorraine gegründete Hochschulinstitut DFHI ist die älteste und nach eigenen Angaben mit 450 Studenten und fast 3000 Alumni größte deutsch-französische Hochschulkooperation.