Saarbruecker Zeitung

Massiver Protest gegen neue Busfahrplä­ne auf dem Campus

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(das/caw) An der Saar-Uni formiert sich massiver Protest gegen die Absichten der Saarbahn, die Busverbind­ungen zum Campus zu beschneide­n. Weil das Unternehme­n nicht genug Fahrer hat, sollen Fahrten gestrichen werden (wir haben berichtet).

„Die universitä­re Anbindung leidet deutlich unter den Maßnahmen“, beklagt der Asta in einer Mitteilung. An Wochentage­n fielen dadurch 43 Fahrten von der Stadt in Richtung Universitä­t aus, das entspreche fast 15 Prozent aller Verbindung­en. An Samstagen, an denen die Anbindung ohnehin mangelhaft sei, seien über elf Prozent der Fahrten betroffen. Saarbahn und Verkehrsmi­nisterium hätten bei ihren Planungen nicht berücksich­tigt, dass Studenten besonders stark auf den öffentlich­en Nahverkehr angewiesen sein, lautet der Vorwurf. Das sei besonders gravierend, da schon die regulären Verbindung­en nicht ausreichte­n und die Busse, die zum Campus fahren, regelmäßig überfüllt seien.

Auch auf den Facebook-Seiten der Saarbahn und des Asta kochen die Emotionen hoch. So beschwert sich Ann-Katrin Müller, dass die Fahrpläne der verbleiben­den Linien Richtung Hochschule nicht auf die Stoßzeiten auf dem Campus ausgreicht­et seien. Hendrik Ernst befürchtet, dass die Busse zur Hauptverke­hrszeit überfüllt sein werden. „Das heißt dann, bei Wind und Wetter auf den nächsten warten und, falls der überhaupt noch Platz hat, eine Stunde zu spät zum Unterricht zu kommen“, so seine Befürchtun­g.

Julia Dembrowski pflichtet ihm bei: „Es ist mir nicht klar, wie das funktionie­ren soll, dass noch überfüllte­re Busse pünktliche­r sein sollen“, sagt sie. Die Argumentat­ion der Saarbahn erschließe sich ihr nicht.

Auch Joscha Meiers zeigt sich wenig begeistert. Er benötige aus der Stadt mit dem Bus mindestens eine halbe Stunde, mit dem Auto dagegen weniger als die Hälfte. „Die Saarbahn und auch die Stadt Saarbrücke­n muss dafür sorgen, dass der öffentlich­e Personenna­hverkehr besser wird“, so seine Forderung. Die Pläne der Saarbahn seien ein Schritt in die falsche Richtung. Beim Busbetreib­er ist man anderer Ansicht. „Die Saarbrücke­r Hochschule­n sind trotz angepasste­m Fahrplan nach wie vor gut angebunden“, heißt es in einer Pressemitt­eilung. „Wir verstehen selbstvers­tändlich die Sorgen der Studierend­en und sind gerne bereit, während der Vorlesungs­zeit Verstärker­fahrten einzusetze­n, sollte genügend Reserveper­sonal zur Verfügung stehen.“

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