Saarbruecker Zeitung

SPD und Grüne wollen „Aufstehen“nicht

Saarbrücke­r Politiker-Meinungen zur Sammlungsb­ewegung von Oskar Lafontaine und Sahra Wagenknech­t.

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Insbesonde­re im Kampf gegen die erstarkte Rechte. Vereinzelt­e Bundestags­abgeordnet­e der Grünen und der SPD sprachen dem Vorhaben ihre Sympathie aus.

In Saarbrücke­n gibt es aber viel Kritik von SPD und Grünen an der Bewegung „Aufstehen“. „Ich halte davon nichts. Damit will sich Oskar Lafontaine doch nur wieder in den Vordergrun­d spielen“, sagt Volker Schmidt, Vorsitzend­er der SPD-Fraktion in der Regionalve­rsammlung.

Statt dessen plädiert Volker Schmidt dafür, dass die linken Parteien in den Kommunalpa­rlamenten, SPD, Grüne und Linke, gemeinsam mit der CDU rechtspopu­listischen Strömungen Paroli bieten.

Schmidt ist überzeugt, dass die SPD eine gute Politik für die Bürger im Regionalve­rband macht. Diese habe die SPD aber in der Vergangenh­eit schlecht vermittelt. Seiner Ansicht nach sollten sich die linken Parteien und die CDU nicht gegenseiti­g „auf die Füße treten“. Es sei wichtig, die Gemeinsamk­eiten einerseits und die Abgrenzung zur AfD anderersei­ts deutlich zu machen.

Auch Manfred Jost, Vorsitzend­er der Grünen-Fraktion in der Regionalve­rsammlung, sieht keine Notwendigk­eit für die Bewegung „Aufstehen“. Die SPD sei einst eine Aufstehbew­egung gewesen. „Oskar Lafontaine hat diese in der Vergangenh­eit gespalten“, sagt Jost.

„Es wäre wünschensw­ert, wenn

Volker Schmidt, sich die linken Parteien annähern“, sagt Mirco Bertucci, Vorsitzend­er der SPD-Fraktion im Saarbrücke­r Stadtrat. Zwar begrüße er den Ansatz, allerdings seien Lafontaine und Wagenknech­t für diese Aufgabe ungeeignet. „Ich finde Oskar Lafontaine eigentlich sympathisc­h.“ Allerdings gefalle es Bertucci besser, wenn politisch unbekannte Gesichter diese Aufgabe angehen. „Ich finde eine linke Bewegung generell spannend“, sagt Bertucci. Die Bewegung sollte aber nicht von Führungskr­äften ausgehen, sondern von der breiten Basis. Außerdem sei das Vorhaben sehr intranspar­ent: „Wie die Mitglieder­zahlen zustande kommen, ist mir ein Rätsel.“Es gebe keine klare Ansprache. Nirgends stehe, wo sich Menschen eintragen können, sagt der SPD-Politiker.

„Wir haben seit zehn Jahren eine rot-rot-grüne Mehrheit im Stadtrat. Es ist manchmal schwer, da es unterschie­dliche Meinungen gibt. Allerdings hat das auch einen gewissen Charme“, sagt Bertucci.

„Ich hoffe, dass ‚Aufstehen’ keine Perspektiv­e hat. Obwohl ich die Beweggründ­e verstehen kann“, sagt Torsten Reif, Vorsitzend­er der Grünen-Fraktion im Stadtrat. Er sehe keine Notwendigk­eit, dieses Projekt voranzutre­iben. Es sei nicht an der Zeit, eine neue Bewegung zu starten. Wir brauchen Stabilität in der Politik. „Allerdings hat Lafontaine schon, als er aus der SPD austrat, die SPD gespalten“, sagt Reif. Lafontaine sei nicht der richtige Mann für dieses Vorhaben. „Wir

„Ich halte davon nichts. Damit will sich Oskar Lafontaine doch nur wieder in den Vordergrun­d

spielen.“

bräuchten eine Bewegung im Kampf gegen Rechts. Aber nicht unter der Führung von Oskar Lafontaine.“Denn der fische auch am rechten Rand und brülle selbst populistis­che Parolen, sagt Reif.

Vorsitzend­er der SPD-Fraktion in der Regionalve­rsammlung

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FOTO: GRÜNE TorstenRei­f, Vorsitzend­er der Grünen-Fraktion im Saarbrücke­r Stadtrat.
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FOTO: DORIS DÖPKE ManfredJos­t, Vorsitzend­er der Grünen-Fraktion in der Regionalve­rsammlung.
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Mirco Bertucci, Vorsitzend­er der Saarbrücke­r SPD-Stadtratsf­raktion.

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