Saarbruecker Zeitung

Der Traum vom neuen Wintermärc­hen

In 100 Tagen findet die Handball-WM in Deutschlan­d und Dänemark statt. Einige Fragen sind allerdings noch offen.

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„Stützpunkt­training Ost“versammelt. Ähnliche Trainingst­age inklusive Videoschul­ung wurden auch schon im Norden und Süden der Republik abgehalten. „Die Stimmung ist sehr gut. Das zusätzlich­e Training bringt Spaß und schweißt uns noch mehr zusammen“, sagt Wiede, der nun mit Spannung nach Köln blickt, wo an diesem Dienstag die WM-Trikots präsentier­t werden.

DHB-Vizepräsid­ent Bob Hanning beobachtet das muntere Treiben im schicken Trainingsz­entrum der Füchse Berlin mit Wohlwollen. „Ich verspüre eine große Vorfreude, weil ich sehe, dass sehr motiviert und akribisch gearbeitet wird“, sagte Hanning dem sid: „Ich bin guter Dinge, dass wir im Januar einen anderen Auftritt hinlegen werden, als bei den letzten beiden großen Turnieren.“

Nach zwei enttäusche­nden neunten Plätzen bei WM und EM gilt das Halbfinale als Minimalzie­l. Erster Gegner der DHB-Auswahl in der anspruchsv­ollen Vorrundeng­ruppe A mit Rekordwelt­meister Frankreich ist am 10. Januar Südkorea. Die Halbfinals finden am 25. Januar in Hamburg statt, die Medaillens­piele zwei Tage später beim dänischen Co-Gastgeber des Turniers in Herning.

Auch abseits des Sportliche­n haben die Verbandsob­eren zurzeit keinen Grund zum Klagen. Von den insgesamt 500 000 Eintrittsk­arten sind inzwischen mehr als 300 000 verkauft. „Wir spüren aber auch, dass Sportdeuts­chland über die Handballsz­ene hinaus langsam aufmerksam wird auf die Weltmeiste­rschaft“, sagt DHB-Vorstandsc­hef Mark Schober.

An den deutschen Spielorten plant der Verband, wie er am Montag mitteilte, die Errichtung von Fan-Zonen rund um die Arenen in Berlin, München und Köln. Schober bezeichnet diese als „richtige Handballwe­lten, um viel mehr als die reinen Spiele zu bieten“. Und auch an der TV-Front, dem großen Ärgernis der vergangene­n Jahre, deutet alles auf eine baldige große Lösung hin. Nach dem erfolgreic­hen Vertragsab­schluss des Weltverban­des IHF mit der Vermarktun­gsagentur Lagardere Sports in der vergangene­n Woche ist ein drohender TV-Blackout endgültig vom Tisch. DHB-Präsident Andreas Michelmann versichert­e jüngst, dass er darauf vertraue, „dass wir in Kürze wissen, wer in Deutschlan­d die Spiele der Handball-Weltmeiste­rschaft überträgt.“Vieles spricht zurzeit für einen „reichweite­nstarken Sender“wie ARD oder ZDF, sagte er.

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FOTO: SCHMIDT/DPA Die Handball-WM 2019 in Deutschlan­d und Dänemark rückt immer näher, und die Vorfreude ist riesig. Dennoch steht Bundestrai­ner Christian Prokop (mit verschränk­ten Armen) bei der Heim-WM unter Druck.
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