Facebook droht nach Hacker-Angriff Milliardenstrafe
(dpa) Hacker haben Kontodaten von fast 50 Millionen Facebook-Nutzern gestohlen. Das wurde vergangene Woche bekannt (wir berichteten). Knapp zehn Prozent der Betroffenen Konten gehören Nutzern aus der EU. Das teilte die irische Datenschutzbehörde mit. Facebook habe zugesichert, bald ausführlichere Informationen zu liefern, hieß es in der Stellungnahme weiter.
Facebook hatte Ende vergangener Woche mitgeteilt, dass unbekannte Angreifer vollen Zugriff auf Profile des Online-Netzwerks erlangt hatten. Die Basis dafür war der Diebstahl digitaler Schlüssel, der eine Passworteingabe umgeht. Die Schlüssel ermöglichten nicht nur Zugriff auf Profile des sozialen Netzwerks, sondern auch auf die Konten anderer Dienste, für die Nutzer die Anmeldedaten ihres Facebook-Profils verwendet haben.
Der Internetkonzern erklärte, die Sicherheitslücke geschlossen zu haben. Nach ersten Analysen gebe es zudem keine Hinweise auf Einbrüche in die Dienste von Drittanbietern.
Die Sicherheitslücke habe bereits seit Sommer 2017 bestanden, fiel jedoch laut Facebook erst vor zwei Wochen auf. Das Unternehmen hatte die irischen Datenschützer vergangene Woche darüber unterrichtet, allerdings schreibt die neue EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) eine Benachrichtigung der Behörden binnen drei Tagen vor. Bei Verstößen gegen die DSGVO drohen Strafen von bis zu vier Prozent des weltweiten Jahresumsatzes – das entspräche im Fall von Facebook 1,6 Milliarden Dollar bezogen auf Geschäftszahlen von 2017.