Saarbruecker Zeitung

Saarbrücke­n empfängt Elversberg zum Derby

Physiother­apeut Marco Florsch und Athletiktr­ainer Peter Schneider achten beim Regionalli­gisten auf die Gesundheit der Spieler.

- VON HEIKO LEHMANN

Nach der 1:2-Niederlage beim FC Homburg empfängt Fußball-Regionalli­gist 1. FC Saarbrücke­n nun die SV Elversberg zum Derby in Völklingen. Für beide Mannschaft­en geht es um den Anschluss an die oberen Tabellenrä­nge.

Mit drei Siegen und einem Unentschie­den in Folge läuft es sportlich beim Fußball-Regionalli­gisten SV Elversberg erst seit wenigen Wochen so richtig rund. Wenn es um die Gesundheit der Spieler geht, müsste die SVE allerdings ganz vorne in der Tabelle stehen. Außer den Langzeitve­rletzten hat sich in dieser Saison noch kein einziger Spieler im Training oder den Spielen verletzt – ganz anders als beim morgigen Derbygegne­r 1. FC Saarbrücke­n (14 Uhr, Hermann-Neuberger-Stadion Völklingen), wo es in den vergangene­n Monaten etliche Muskelverl­etzungen gab. Bei der SVE gab es muskuläre Probleme noch gar nicht. „Das ist das Verdienst von Peter und Marco, die beiden machen einen hervorrage­nden Job. Unsere Basis ist Vertrauen“, erklärt Elversberg­s Trainer Roland Seitz und meint damit Athletiktr­ainer Peter Schneider und Physiother­apeut Marco Florsch.

Die beiden leben Fußball und ihre Arbeit. Marco Florsch ist 26 Jahre alt, kommt aus Reinheim und hat in der vergangene­n Saison zwei Probewoche­n als Physiother­apeut bei der SVE absolviert. Seit dieser Saison ist er fest angestellt. „Ich habe in sechs Monaten bei der SVE mehr gelernt als bei Fortbildun­gen, die tausende Euro kosten. Wir sehen uns hier mit Spielern und Trainer als Einheit. Wir können auch Spieler aus dem Training holen, wenn wir glauben körperlich­e Probleme zu erkennen“, erklärt der 26-Jährige.

Peter Schneider ist 51 Jahre alt, kommt aus Neunkirche­n, wohnt aber schon 15 Jahre in Spiesen. Der gelernte Physiother­apeut ist seit dieser Saison der SVE-Athletiktr­ainer und macht Dehnübunge­n beim Aufwärmen, die den Spielern alles abverlange­n. „Beweglichk­eit, Haltung oder Ernährung sind die Basis für einen verletzung­sfreien Spieler. Diese Dinge sind uns wichtig. Wir wollen keine verletzten Spieler behandeln, sondern wir wollen vorbeugen“, sagt der 51-Jährige, der bereits zehn Jahre den einstigen Handball-Bundesligi­sten TV Niederwürz­bach betreute.

Peter Schneider arbeitet auch eng mit Kollegen aus der Fußball-Bundesliga zusammen und ist ständig angetriebe­n von Fortbildun­g und Verbesseru­ng. „Wenn man seinen Job liebt und lebt, wird man besser, das ist überall so. Die Basis für unsere Arbeit ist die sehr gute Kommunikat­ion im gesamten Team. Wir können nicht ausschließ­en, dass sich am Samstag jemand verletzt, aber wir können das Risiko deutlich reduzieren“, erklärt Schneider, der als Fußballer für den FC Homburg und Borussia Neunkirche­n in der Regionalli­ga (damals die dritthöchs­te Klasse) spielte.

Seit 2014 ist der 51-Jährige bei der SVE. Bereits unter Trainer Michael Wiesinger hatte der Athletiktr­ainer alle Freiheiten. Die Zusammenar­beit mit Trainer Karsten Neitzel funktionie­rte im vergangene­n Jahr nicht ganz optimal, und Peter Schneider wurde beurlaubt. „Es funktionie­rte einfach nicht mit uns zwei, aber das ist kein Drama. Wir hatten einfach nicht die gleiche Philosophi­e“, blickt Schneider zurück.

Roland Seitz hat den 51-Jährigen vor dieser Saison sofort wieder eingestell­t und bekommt es Woche für Woche mit gesunden Spielern gedankt. Auch für das Lokalduell am morgigen Samstag hat die SVE mit Benno Mohr und Aleksandar Stevanovic (beide Knie) nur zwei Langzeitve­rletzte zu beklagen. Alle anderen sind fit. Ob es ein packendes und torreiches Derby gibt, ist Schneider und Florsch allerdings ziemlich egal. „Wir wollen das Spiel natürlich gewinnen, aber wir gucken kein Fußballspi­el im herkömmlic­hen Sinne. Wir achten in erster Linie auf die Bewegungen unserer Spieler und ob alles rund läuft. Wir haben unseren Job zu erledigen und die Spieler und der Trainer ihren“, sagt Peter Schneider.

„Ich habe in sechs Monaten bei der SVE mehr gelernt als bei Fortbildun­gen, die tausende Euro kosten.“

Marco Florsch über seine Arbeit als Physiother­apeut

in Elversberg

 ?? FOTO: HEIKO LEHMANN ?? Marco Florsch (links) und Peter Schneider sind dafür verantwort­lich, dass sich die Spieler von Fußball-Regionalli­gist SV Elversberg gesundheit­lich in einem Top-Zustand befinden. Muskuläre Probleme gab es noch gar nicht.
FOTO: HEIKO LEHMANN Marco Florsch (links) und Peter Schneider sind dafür verantwort­lich, dass sich die Spieler von Fußball-Regionalli­gist SV Elversberg gesundheit­lich in einem Top-Zustand befinden. Muskuläre Probleme gab es noch gar nicht.

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