Ein Ereignis, drei Perspektiven
Das Drama „Verratenes Glück“erzählt, wie drei Menschen einen Ehebruch erleben.
SAARBRÜCKEN (ry) Wer ist schuld an einem Ehebruch? Die Geliebte? Der Ehemann? Die Ehefrau? Aus genau diesen drei Erzählperspektiven schildert der Film dieses Drama.
Da wäre als allererstes Alice (Roxane Arnal): Die unbefangene 24-jährige Illustratorin fühlt sich während ihrer Wohnungssuche in Paris schnell zu dem etwas älteren, attraktiven Immobilienmakler Julien (Xavier Lemaître) hingezogen. Doch dieser ist glücklich verheiratet und lebt mit seiner Frau Marie (Isabelle Carré) und ihrem jugendlichen Sohn Mathias (Ange Dargent) in der gemeinsamen Wohnung. Trotz anfänglichen Zögerns beginnt Julien bald eine leidenschaftliche Affäre mit der jungen Frau. Auch für Alice wird schnell mehr aus den regelmäßigen Treffen. Aus Neugier geht sie in den Tee-Salon von Juliens Ehefrau Marie und nimmt dort spontan einen Job als Aushilfe an.
Dann wäre da die angesprochene Marie: Die liebevolle Ehefrau und Mutter ist in ihren Ehemann Julien immer noch verliebt wie am ersten Tag. Doch sie wünscht sich, mit ihm ihrem alltäglichen EheTrott zu entfliehen, und schlägt vor, ihn auf seiner nächsten Dienstreise nach Nizza zu begleiten. Aber schon seit Wochen fährt Julien nicht mehr wirklich nach Nizza, sondern verbringt diese Tage mit Alice in einem Hotel. Zur gleichen Zeit freundet sich Marie etwas mit ihrer neuen Aushilfe „Lilli“alias Alice an, die ihr von ihrer ungezwungenen Beziehung mit einem verheirateten „Ingenieur“erzählt. Doch plötzlich kommen sich Julien und Marie wieder näher – was Alice schwerfällt mit anzusehen. Aber dann hat Julien eines Tages einen Autounfall. Im Krankenhaus entdeckt Marie in Juliens Handy eindeutige Nachrichten und Fotos von Alice.
Schlussendlich ist da Julien: Als der Familienvater nach seinem Unfall aus dem Koma erwacht, wird ihm klar, dass seine Ehefrau Marie von seiner Affäre mit Alice weiß. Marie informiert ihn, dass sie das Verhältnis in seinem Namen beendet hat und bereit ist, ihm zu verzeihen. Julien versucht, Alice zu vergessen und alles zu tun, um seine Ehe mit Marie zu retten. Doch bald beginnt Marie mehr und mehr unter dem Schmerz von Juliens Verrat zu leiden.
Der Regisseur Philippe Harel und der Drehbuchautor Eric Assous arbeiteten schon für den Film „Die verbotene Frau“(1996) erfolgreich zusammen. Wie in „Verratenes Glück“ging es auch hier um die Affäre eines verheirateten Mannes. Isabelle Carré spielte damals die junge Geliebte. In „Verratenes Glück“übernimmt die Schauspielerin nun die Rolle der betrogenen Ehefrau.
Verratenes Glück, 20.15 Uhr, ARTE