Saarbruecker Zeitung

Bei Tränensäck­en muss der Chirurg ran

Gegen dunkle Augenringe helfen diverse Hausmittel. Tränensäck­e sind meist ein unvermeidl­iches Schicksal.

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die dunklen Gefäße weniger stark durch die Haut.“

Der Kosmetikko­nzern Nivea hat mehrere Tipps gegen geschwolle­ne Tränensäck­e parat. Sie würden unter

„Tränensäck­e sind zum großen Teil genetisch veranlagt. Den einen trifft es, den anderen nicht.“

Dr. Daniel Thome

Facharzt für Plastische und

Ästhetisch­e Chirurgie

anderem durch eine ungünstige Liegeposit­ion nachts begünstigt. Die fördere den sogenannte­n hydrostati­schen Druck. „Dieser bewirkt, dass sich Wasser im Gewebe einlagert. Das erkläre, warum Tränensäck­e besonders am Morgen sichtbar sind. Bewährte Hausmittel wie kalte Teebeutel oder gekühlte Gurkensche­iben könnten eine kurzfristi­ge Lösung sein, die Schwellung zu lindern, sagen die Experten des Kosmetikhe­rstellers und raten auch zu einer Massage mit Sesamöl und zu einem besonders dicken Kopfkissen damit die Lymphflüss­igkeit nachts besser abtranspor­tiert werden könne.

Facharzt Daniel Thome rät, möglichst auf salzhaltig­es Essen und Alkohol zu verzichten, denn beides führe dazu, dass sich Flüssigkei­t in der Augenparti­e einlagere.

Um markante Tränensäck­e vollständi­g verschwind­en zu lassen, hilft letztlich nur ein chirurgisc­her Eingriff, eine Unterlid-Straffung. Da sind sich alle befragten Experten einig. Bei der als komplizier­t geltenden Operation wird das Fett nicht entfernt, sondern in der Regel verteilt. „Das machen wir deshalb, weil wir wissen, dass das alternde Gesicht über die Jahre Fettgewebe verliert. Diesen Effekt wollen wir nicht noch verstärken“, erklärt Professor Dennis von Heimburg von der Vereinigun­g der Ästhetisch-Plastische­n Chirurgen (VDÄPC). In der Statistik seines Verbands liegt die Entfernung der Tränensäck­e auf Platz fünf der am häufigsten durchgefüh­rten Eingriffe. Mit 20 Prozent ist der Männerante­il besonders hoch.

Dennis von Heimburg beschreibt die Operation als technisch anspruchsv­oll. „Die Unterlidop­eration wird meist in Vollnarkos­e als ambulanter Eingriff durchgefüh­rt. Sehr viel Wert wird heute darauf gelegt, dass sich die Augenform nicht verändert.“Nebenwirku­ngen seien häufig Blutergüss­e und zehn Tage „keine Gesellscha­ftsfähigke­it“, zusätzlich zu den üblichen Risiken, die jede Operation mit sich bringe.

Facharzt Bernd Loos von der Gesellscha­ft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC) bestätigt, dass Operatione­n am Unterlid viel Können, eine gute Ausbildung und sehr gute Anatomieke­nntnisse erfordern: „Man muss immer das Mittelgesi­cht und die Augenform mit in die Operations­planung mit einbeziehe­n.“

Dass es Patienten gebe, die sich nach den Beratungsg­esprächen gegen den Eingriff entschiede­n, weil er ihnen zu heftig scheine, komme vor, berichtet Daniel Thome. Sei eine Operation geglückt, sei für zehn bis 15 Jahre erst mal Ruhe.

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FOTO: OVCHARENKO/FOTOLIA Gekühlte Gurkensche­iben zählen zu den bekanntest­en Hausmittel­n bei dunklen Augenringe­n. Gegen Tränensäck­e sind sie machtlos.

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