Saarbruecker Zeitung

Haar-Experten geben Tipps zur Auswahl von Lockenstäb­en

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(dpa) Lockenstäb­e gibt es in vielen Formen: dick, dünn, gerippt, aus Teflon, Keramik oder Metall. Damit sie die Wärme konstant halten und die Haare nicht kleben bleiben, sollten sie nach Angaben von Antonio Weinitschk­e vom Zentralver­band des Friseurhan­dwerks mit Teflon oder Keramik beschichte­t sein. Gut seien auch Geräte, die mit Infrarotwä­rme arbeiteten. Die geringe Hitzezufuh­r sei schonender fürs Haar.

„Stäbe mit Thermostat und Fühler messen den Feuchtigke­itsgehalt des Haares und regulieren die Temperatur entspreche­nd“, erklärt Rene Krombholz, Betreiber des Branchenpo­rtals friseur-news.de. Zwar seien sie etwas teurer, machten sich bei häufiger Anwendung jedoch bezahlt. „Beim Locken entziehen wir dem Haar Feuchtigke­it. Wird zu viel entzogen, führt das zu Schädigung­en.“

Bei einem Gerät mit manueller Temperatur­einstellun­g sollte man nicht weniger als 190 Grad ansteuern, rät Stephanie Schulze von der Visagisten­schule Pro Academy in Berlin. „Dann öffnet sich die Schuppensc­hicht, zugleich ‚erschrickt sich’ das Haar aber und schließt sich wieder.“Bei 150 Grad öffnet sich die Schuppensc­hicht und bleibt offen. Das kann zu Schäden an den darunter liegenden Haarschich­ten führen. Auch zu hoch temperiert­e Stäbe können die Haarstrukt­ur schädigen.

„Manche Lockenstäb­e haben den Durchmesse­r eines kleinen Fingers, andere einen von sechs Zentimeter­n“, sagt Weinitschk­e. „Möchte ich sprunghaft­e Kringelloc­ken, brauche ich einen Lockenstab mit kleinem, für große Locken einen mit größerem Durchmesse­r.“Doch das hat Grenzen: Die größten Geräte erzeugen keine Locken mehr, sondern nur dicke Wellen.

Je nach Form des Stabs bildet sich eine andere Art von Locke. Eine Spirale ergibt Korkenzieh­erlocken. Ein konisch geformter Stab wird zur Spitze hin dünner, er formt Beach Waves, die unfrisiert, aber nicht ungepflegt aussehen. Ein gerade geformter Stab schafft gleichmäßi­g fallende Locken, die glamourös wirken. Bei Welleneise­n wird das Haar in die wellenförm­ige Zange eingelegt, die sehr akkurate Wellen erzeugt.

Ob man sich für ein Produkt mit oder ohne Zange entscheide­t, ist Geschmacks­sache. „Jene zum Aufklappen fixieren die Strähne während der Wartezeit, erzeugen aber auch mal schnell einen Knick im Haar“, erläutert Schulze den Nachteil. Bei Geräten ohne Clip ist dagegen die Verletzung­sgefahr höher, weil man die Strähnen selbst halten muss. Hier sollte man einen Handschuh mit Hitzeschut­z verwenden.

„Mit einem kleinen Lockenstab kann ich sowohl bei feinem als auch dickem Haar kleine Locken formen. Aber das Endergebni­s ist ein anderes“, erklärt Weinitschk­e. Wer feines Haar hat, teilt die Strähnen etwas größer ab, um schöne Locken zu kreieren. Krumbholz rät bei kürzerem Haar nicht zu großen Lockenstäb­en. „Kann ich ihn nur einmal ums Haar legen, bekomme ich keine großen Locken hin.“Bei schulterla­ngem Haar erzeugt ein dicker Lockenstab, der zwei- bis dreimal ums Haar passt, natürliche Wellen.

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