Saarbruecker Zeitung

Kampf gegen Unwetter-Fluten in Bübingen

Mit einem Konzept will die Stadt Saarbrücke­n die Folgen sintflutar­tiger Regenfälle minimieren. Die Bürger sollen beteiligt werden.

-

Bezirksrät­e, sich die Pläne des Zentralen Kommunalen Entsorgung­sbetriebs (ZKE) genau anzuschaue­n. Denn das städtische Unternehme­n hat ein Konzept erstellt, die Folgen solcher Unwetter zu minimieren.

So auch im Bezirk Halberg. Hier befassten sich die Lokalpolit­iker ebenso damit. Insbesonde­re was die Bezirkstei­le Bübingen, Eschringen und Güdingen betrifft, die zuletzt am schlimmste­n heimgesuch­t worden waren.

So erfasst der ZKE zuerst einmal für die Statistik Vorfälle, bei denen es zu Überschwem­mungen kommt. Experten stellen auf dieser Basis Prognosen auf, in welchem zeitlichen Rhythmus dies sich wahrschein­lich wiederhole­n kann.

Meteorolog­en des Deutschen Wetterdien­st (DWD) in Offenbach rechnen damit, dass solche Regenfälle wie im Juni im Schnitt alle 85 Jahre auftreten, berichtet ein ZKE-Mitarbeite­r. Wie viele davon im Bezirk Halberg zuletzt betroffen waren, darüber sollen der Landeshaup­tstadt keine konkreten Zahlen vorliegen. Um schnell zu helfen, entsorgte der ZKE Sperrmüll und leerte übervolle Gruben vom Abwasser, alles kostenlos. Saarbrücke­n selbst bilanziert ihre Schäden durch das Unwetter auf 2,7 Millionen Euro. Diese seine der Landesregi­erung gemeldet worden.

Um künftig die Schäden in Grenzen zu halten, setzt die Stadtverwa­ltung auf ein neues Konzept. Der Plan im Detail: Dem ZKE liegen bereits jene Gebiete vor, die prinzipiel­l am meisten bedroht sind, überflutet zu werden. Dazu habe Saarbrücke­n gleich mehrere Studien in Auftrag gegeben.

Diese Erkenntnis­se nutze der kommunale Entsorger ZKE, um jene Orte zu ermitteln, wo rasch Projekte zum Hochwasser­schutz möglich sind. Die Verantwort­lichen setzen außerdem auf eine Koopetarti­on zwischen Zivilschut­z, Bauhöfen und von Unwetter Betroffene­nen.

Was ist aber baulich drin, um im Fall extremer Regengüsse die Fluten abfließen zu lassen? Hier sehen die ZKE-Beauftragt­en zahlreiche Möglichkei­ten. Zum Beispiel: Straßen in Neubaugebi­eten: Mittelrinn­en, Notfließwe­ge, bepflanzte Hänge, die Wasser aufnehmen können und abrutschen­des Gelände verhindern, gehören zu den Plänen.

Halbergs Bürgermeis­ter Daniel Bollig (CDU) wies indes auf einen aus seiner Sicht ebenso nicht zu vernachläs­sigenden Punkt für Bübingen hin: Wo befinden sich in den gefährdete­n Gebieten Trafostati­onen? Hier müsse der Entsorgung­sbetrieb unterstütz­t werden, um die Standorte auf der Gefahrenka­rte einzutrage­n.

Denn im Ernstfall seien unter anderem Krankenhäu­ser und Seniorenhe­ime bei einem Stromausfa­ll darauf angewiesen, sich eine Zeitlang selbst zu versorgen.

 ?? FOTO: BECKER
&BREDEL/DPA ?? Land unter: Wie hier in Bübingen sah es nach dem Unwetter am 1. Juni in mehreren Saarbrücke­r Stadtteile­n aus.
FOTO: BECKER &BREDEL/DPA Land unter: Wie hier in Bübingen sah es nach dem Unwetter am 1. Juni in mehreren Saarbrücke­r Stadtteile­n aus.

Newspapers in German

Newspapers from Germany