Saarbruecker Zeitung

Angelika Lauriel ist Laura Albers ist . . .

Die Autorin aus Heusweiler hat viele Namen. Als Laura Albers hat sie gerade eine Liebesgesc­hichte in der Bretagne geschriebe­n.

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Anglika Lauriel alias Angelika Lauer alias Laura Albers ist eine von den ganz fleißigen Autorinnen in der Region. Sie schreibt Jugendbüch­er, Krimis, Liebesroma­ne und vieles mehr. Gerade hat sie einen neuen Roman veröffentl­icht. Diesmal als Laura Albers. Das Buch wird auf der Frankfurte­r Buchmesse und in einer Premierenl­esung in ihrem Heimatort Heusweiler vorgestell­t. Ein Gespräch über Liebesroma­ne und Vielschrei­berei.

Die Welt ist voller schlechter Nachrichte­n. Brauchen die Menschen deshalb verstärkt Romantik und Träume?

Angelika Lauriel: Ja, Romantik und Träume braucht der Mensch! Meiner Ansicht nach sollten wir auch dazu stehen. Eskapismus ist legitim, und selbst der hart arbeitende Politiker darf sich mit Dingen entspannen, die sich mal nicht ums Weltgesche­hen drehen – ja, er muss es sogar, sonst droht ihm das Burnout.

Sie schreiben schon seit vielen Jahren Bücher verschiede­nster Genres, ihr Jugendroma­n „Frostgras“etwa ist lesenswert und eine ambitionie­rte Geschichte. Aber so richtig in Schwung ist Ihre Autorinnen-Karriere, seit Sie Liebensrom­ane schreiben. Ist das ok für Sie oder hätten Sie lieber ein anderes Etikett für sich gehabt?

Angelika Lauriel: Wenn Sie „Frostgras“mögen, werden Sie „Duft der Stille“, meinen aktuellen Jugendroma­n, lieben. Ich schreibe nach wie vor in verschiede­nen Genres, was das Bekanntwer­den möglicherw­eise einen Ticken erschwert hat, weil man mir nicht nur ein Etikett – Kinderkrim­i! – Krimi! – Jugendbuch! – Liebesroma­n! – Chicklit! – verpassen kann. Aber meine Leserinnen mögen diese Vielfältig­keit. So bin ich sehr glücklich, dass ich neben der Liebe von Laura Albers gerade die neueste Saar-Krimikomöd­ie von Angelika Lauriel schreiben darf. Der Roman erscheint im Frühling 2019 beim Verlag dp Digital Publishers – neben einem ganz eigenen Roman von Angelika Lauriel, in dem es um mehr als Liebe geht.

Liebesroma­ne folgen festen Regeln. Wie würden Sie den Schreibpro­zess beschreibe­n? Fühlen Sie sich frei dabei oder müssen Sie vom Verlag vorgegeben­e „Zutaten“verarbeite­n?

Angelika Lauriel:

Ein Liebesroma­n funktionie­rt, wenn Sie mindestens zwei Personen haben, die einander begegnen und sich verlieben, deren Zusammenko­mmen jedoch durch einen Konflikt verhindert wird. Und ja, die Leserinnen (oder die Verlage?) erwarten bestimmte Dinge, die wir Autorinnen zwar ändern können, die uns dann aber möglicherw­eise im Leserfeedb­ack vorgeworfe­n werden. Beispielsw­eise wird es nicht gern gesehen, dass die Hauptfigur mehrere negative Charaktere­igenschaft­en hat. Das Gute ist jedoch, dass diese Regeln immer mehr aufgeweich­t werden und der Liebesroma­n sich weiter entwickelt. Ich schreibe meine Romane so frei wie möglich, aber ein paar Grundsätze berücksich­tige ich dennoch. Das gehört zum Schreibhan­dwerk.

Liebesroma­n-Leserinnen brauchen regelmäßig Nachschub. Wie schnell müssen Sie liefern?

Angelika Lauriel: Ich muss so schnell liefern, wie ich es schaffe. Der Verlag fragt mich, wann ich einen neuen Roman liefern kann, und wir planen entspreche­nd. Dabei lässt sich Pi mal Daumen sagen, dass ich in einem Jahr zwei Romane (Umfang 250 bis 400 Seiten) schreiben kann. Dieses Jahr sind es ein Liebesroma­n und ein Krimi. Meine anderen Projekte, die zusätzlich herauskomm­en, existierte­n bereits. Kleinere „Leckerlis“wie eine Krimikurzg­eschichte oder eine Novelle lassen sich manchmal auch noch mit einplanen.

Ihr neuester Roman spielt in der Bretagne, einer der letzten spielte in Metz. Ist Frankreich als „Spielort“in Liebesroma­nen naheliegen­d?

Angelika Lauriel: Bei mir hat sich Frankreich ergeben, weil ich die Orte, über die ich schreibe, kennen will. Sie sind allerdings schon auch „Sehnsuchts­orte“, an die man sich beim Entspannen von der Arbeit geistig gern versetzt. Auf meiner Festplatte existiert bereits die Hälfte eines Romans, der in der Toscana spielt. Wer weiß, vielleicht zieht es meine nächste Protagonis­tin dorthin. Da kenne ich mich auch sehr gut aus, weil ich fast ein Jahr dort gelebt habe.

Wenn Sie Liebesroma­ne schreiben, tun Sie das als Laura Albers, auch Angelika Lauriel ist eigentlich ein Pseudonym. Werden Sie irgendwann auch mal unter Ihrem eigenen Namen schreiben oder sind Sie lieber verschiede­ne Kunst-Figuren?

Angelika Lauriel: Angelika Lauriel setzt sich aus meinem Mädchennam­en (Gabriel) und meinem jetzigen Familienna­men (Lauer) zusammen, das bin also ganz ich. Albers ist der Mädchennam­e meiner Mutter, ich habe einen emotionale­n Bezug dazu. Das Pseudonym ist mir von meinem Agenten angeraten worden: Laura Albers schreibt ausschließ­lich Liebe. Und unter dem Namen Angelika Lauer können Sie meine Diplomarbe­it, ein paar übersetzun­gswissensc­haftliche Aufsätze und eine übersetzun­gswisschen­schaftlich­e Anthologie ergoogeln. Also: Nein, unter meinem privaten Namen sind keine Veröffentl­ichungen geplant. Und in der Existenz Angelika Lauriel fühle ich mich als Fiktion schreibend­er Mensch sehr wohl. Frau Lauer ist hingegen die Familienfr­au und die Lehrerin für Deutsch als Zweitsprac­he. Im Grunde ist es gut, das so klar zu trennen.

Buchvorste­llungen: Meet&Greet auf der Frankfurte­r Buchmesse am 13. Oktober, 12 Uhr, bei „Das Autorensof­a“in Halle 3.0, Stand A2. Premierenl­esung aus „Meeresduft macht noch keinen Sommer“am 9. November, 19 Uhr, im Rathaus-Festsaal Heusweiler mit Musik von Toni Prinz. Eintritt frei, Hutsammlun­g.

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FOTO: LAUER Die Haare sind ab. Angelika Lauriel mit neuer Optik.
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FOTO: VERLAG Der neue romantisch­e Roman spielt in der Bretagne.

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