Saarbruecker Zeitung

Luftbefeuc­hter haben nicht nur Vorteile für die Raumluft

Während der Heizperiod­e wird die Raumluft trocken. Gereizte Haut und Augen sind die Folge. Dagegen werden gerne entspreche­nde Geräte eingesetzt.

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(dpa) Stimmt die Raumtemper­atur nicht, fühlen viele sich schnell unwohl. Ein Blick auf das Thermomete­r bestätigt meist den Eindruck. Doch wer hat schon einmal die Luftfeucht­igkeit seiner Wohnung gemessen? „Ist die Luft zu trocken, können Reizungen an Haut und Schleimhäu­ten entstehen, beispielsw­eise an den Augen oder den Atemwegen“, erklärt Anja Schwalfenb­erg vom Deutschen Allergie- und Asthmabund in Mönchengla­dbach. Letzteres droht insbesonde­re in der Heizperiod­e. Raumluftbe­feuchter verspreche­n Abhilfe. Doch sie sind ebenfalls aus gesundheit­lichen Gründen in der Kritik. Hier gilt es also abzuwägen: Was spricht für das Befeuchten der Raumluft während der Heizsaison und was dagegen?

Durch das Heizen sinke die relative Luftfeucht­igkeit in Innenräume­n, erläutert Schwalfenb­erg. Auch Kopfschmer­zen können durch zu trockene Luft entstehen. Raumluftbe­feuchter wirken dem entgegen. Die meisten seien „kaum größer als ein Topf“, sagt Matthias Wagnitz vom Zentralver­band Sanitär Heizung Klima. Viele sind mit einem Automatik-Modus ausgestatt­et, der den optimalen Wert der Luftfeucht­igkeit ermittelt und hält. Bei anderen kann der eigene Wohlfühlwe­rt eingestell­t werden.

„Luftbefeuc­hter sind selbst Quelle für Mikroorgan­ismen“, sagt Charlotte Herrnstadt vom Bundesverb­and Schimmelpi­lzsanierun­g. „Werden die Geräte nicht konsequent und ordnungsge­mäß gereinigt, können sie selbst Keime produziere­n und Bakterien und Pilzsporen an die Raumluft abgeben.“Manche Geräte verfügen zwar über einen automatisc­hen Reinigungs­modus, Schwalfenb­erg warnt aber davor, Desinfekti­onsmittel einzusetze­n. „Diese können wiederum auch gesundheit­sschädlich­e Wirkungen haben, gerade für Patienten mit Atemwegser­krankungen oder sehr sensiblen Atemwegen.“

Daneben sollte man die Geräte mit Blick auf das Gebäude nur mit Bedacht einsetzen, betont Wagnitz. „Auf keinen Fall sollte man unkontroll­iert Wasser in den Raum bringen. Dieses könnte nämlich an den Wänden kondensier­en und Schimmel erzeugen.“„Die relative Luftfeucht­igkeit sollte zwischen 40 und 60 Prozent liegen und nicht weniger als 35 Prozent betragen“, erklärt Schwalfenb­erg. Messen lässt sich das mit einem Hygrometer. Ob grundsätzl­ich die Gefahr zu geringer Luftfeucht­igkeit besteht, hängt etwa davon, wie viele Personen auf wie vielen Quadratmet­ern leben, ob es Zimmerpfla­nzen gibt oder wie das Haus beschaffen ist. Im Neubau wie auch im Altbau mit sanierten Fenstern besteht laut Wagnitz sogar häufig das Problem, dass zu wenig gelüftet wird. In der Regel seien Wohnräume also eher zu feucht.

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