Bahn fährt Saarländer bald schneller nach Berlin
Ab dem 9. Dezember gibt es täglich eine ICE-Direktverbindung von Saarbrücken in die Bundeshauptstadt.
Mit dem Fahrplanwechsel der Deutschen Bahn am 9. Dezember 2018 bekommt das Saarland erstmals eine Direktverbindung mit dem ICE von Saarbrücken nach Berlin. Der Zug soll täglich um 6.43 Uhr starten und die Bundeshauptstadt um kurz vor 13 Uhr erreichen. Damit verkürzt sich die Reisedauer gegenüber bisherigen Verbindungen, bei denen Fahrgäste in Frankfurt umsteigen mussten, um rund 20 Minuten. Der Zug hält unterwegs unter anderem in Homburg, Kaiserslautern, Mannheim und Erfurt. In umgekehrter Richtung fährt täglich um 17.04 Uhr ein ICE ab Berlin, der gegen 23.30 Uhr im Saarbrücken ankommen soll.
Die Direktverbindung ist ein schon lange geäußerter Wunsch von Landespolitik und Saar-Wirtschaft. Die Bahn empfiehlt Reisenden, Fahrten schon vor dem 9. Dezember zu buchen, da das Unternehmen zu diesem Zeitpunkt die Preise im Fernverkehr im Schnitt um 0,9 Prozent erhöhen wird. Ein Ticket Saarbrücken-Berlin kostet derzeit in der zweiten Klasse ohne Bahncard bis zu 150 Euro. Den Angaben zufolge ist die neue Verbindung ab dem 16. Oktober buchbar. Eingesetzt werden Züge vom Typ ICE 3, die über noch mehr Sitzplätze verfügen als der bisher zwischen Saarbrücken und Dresden um 6.43 Uhr eingesetzte ICE mit Neigetechnik. Dieser Zug entfällt ab dem 9. Dezember.
Gute Nachrichten gibt es im Saarland auch für Gelegenheitspendler, für die sich eine Monatskarte bislang nicht lohnt. Die DB Regio bietet ab sofort auf der Strecke zwischen Koblenz, Trier, Saarbrücken und Mannheim ein neues „10er-Tagesticket“an. Es richtet sich vor allem an Menschen, die Teilzeit oder ab und zu von zu Hause aus arbeiten. Die Karte kann für 30 aufeinanderfolgende Tage in den Nahverkehrszügen der Bahn ab dem ersten Geltungstag ganztägig für Hin- und Rückfahrten auf einer ausgewählten Strecke genutzt werden. Laut Verkehrsministerium ist so auf der Strecke von Saarlouis nach Trier eine Ersparnis von 140 Euro möglich.
Die Direktverbindung ist ein schon lange geäußerter Wunsch von Landespolitik und
Saar-Wirtschaft.
(dpa) Bahnfahren wird in diesem Winter wieder etwas teurer. Das Preisniveau für Fahrten im Fernverkehr steigt zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember um 0,9 Prozent. Das teilte die Deutsche Bahn gestern mit. Die gleiche Erhöhung gab es vor einem Jahr. Fahrscheine zum vollen Preis (Flexpreis) werden in der ersten und der zweiten Klasse im Durchschnitt jeweils 1,9 Prozent teurer. Wer seine Reise bis zum 8. Dezember bucht, fährt noch zu den alten Preisen.
Mit der Anhebung um 0,9 Prozent bleibe man unter der momentanen Inflationsrate, stellte die Bahn fest. Die Teuerung lag in Deutschland im September bei 2,3 Prozent.
Mit dem Fahrplanwechsel baut die Bahn ihr Angebot auf beliebten Strecken aus. So werden auf der Schnellfahrstrecke Berlin-München künftig fünf statt drei Sprinterzüge pro Tag und Richtung unterwegs sein. Außerdem fährt dort nun auch der ICE 4, die jüngste Generation des Hochgeschwindigkeitszuges. Seit Eröffnung der neuen Verbindung im Dezember waren nach Angaben der Bahn bis Ende September bereits 3,5 Millionen mal Reisende zwischen München und Berlin unterwegs. Das Unternehmen hatte fürs gesamte erste Jahr mit 3,6 Millionen Fahrtgästen gerechnet.
Ab Dezember wird täglich ein ICE auch von Berlin nach Wien und zurück fahren. Fahrzeit: knapp acht Stunden. Zwischen Düsseldorf und Stuttgart wird die Bahn häufigere Direktverbindungen über den Frankfurter Flughafen anbieten. Ab April 2019 fährt die Linie Frankfurt-Köln-Aachen-Brüssel durchgehend im Zweistundentakt. Neu ist auch die Eurocity-Verbindung von Berlin nach Breslau und Krakau in Polen.
Mit den neuen Preisen werden Vielfahrer relativ stark zur Kasse gebeten: Für Streckenzeitkarten sowie die Bahncard 100 sind in Zukunft im Schnitt 2,9 Prozent mehr zu zahlen. Die Preise für Platzreservierungen sowie für die Rabattkarten Durchschnittliche Steigerung der Fahrpreise im Fernverkehr zum Fahrplanwechsel im Dezember gegenüber dem Vorjahr, Angaben in Prozent
Ausgewählte Beispiele zum Flexpreis, 2. Klasse, ohne Ermäßigung Bahncard 25 und Bahncard 50 verändern sich nicht. Kräftig erhöht wird das Extra-Entgelt für den Kauf eines Tickets im Zug: von 12,50 Euro auf 19 Euro.
Zugfahrten im Regionalverkehr über Grenzen von Verkehrsverbünden hinweg werden im Dezember im Durchschnitt 1,5 Prozent teuer, wie die Bahn bereits vor zwei Wochen mitgeteilt hatte. Betroffen ist etwa jeder fünfte Nahverkehrskunde. Für die anderen gelten die Tarife der Verkehrsverbünde. In vielen von ihnen fällt die Fahrpreiserhöhung für Busse und Bahnen zum Jahreswechsel aus. So bleiben die Ticketpreise in Berlin, Brandenburg sowie in den Großräumen Stuttgart und München so wie sie sind.
Der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) hat die Fahrpreiserhöhung der Bahn kritisiert. Steigende Preise seien angesichts der derzeit „eklatanten Verspätungen“im Fernverkehr „nicht begründbar“, sagte vzbv-Verkehrsexpertin Marion Jungbluth. Zunächst müsse die Qualität besser werden. Die Bahn hätte auf die Anhebung zum 9. Dezember lieber verzichten sollen, fügte sie hinzu.
Der Fahrgastverband Pro Bahn zeigte Verständnis für unterschiedliche Fahrpreise an verschiedenen Tagen für die gleiche Strecke mit dem Ziel, die Züge gleichmäßiger auszulasten. Bislang habe dieses Vorgehen aber „kaum Steuerungswirkung“, sagte Pro-Bahn-Sprecher Karl-Peter Naumann. Denn der Bahnkunde erfahre erst unmittelbar bei der Buchung, ob er am gewünschten Tag mehr oder weniger als an normalen Werktagen zu zahlen habe.
Vielfahrer zahlen fast
drei Prozent mehr.