Saarbruecker Zeitung

Kramp-Karrenbaue­r für Frauenquot­e in Politik

Der Frauenante­il im Bundestag liegt nur bei 31 Prozent. Eine gesetzlich­e Quote könnte das ändern.

-

In der CDU wächst der Druck zur Einführung einer 50-Prozent-Frauenquot­e für Parlaments­mandate. Generalsek­retärin Annegret Kramp-Karrenbaue­r hat sich dafür ausgesproc­hen, einen höheren Frauenante­il notfalls per Gesetz zu erzwingen. In dem Buch „Ich kann, ich will und ich werde“, das diese Woche erscheint, wird Kramp-Karrenbaue­r mit den Worten zitiert, es gebe zwei Möglichkei­ten: „Entweder geben sich die Parteien eine Quote, über die auch Frauen Mandate bekommen. Oder es wird wie in Frankreich eine Frage des Wahlrechts werden.“

Im Bundestag wie auch im saarländis­chen Landtag liegt der Frauenante­il bei 31 Prozent. Großen Nachholbed­arf haben CDU/CSU, AfD und FDP. Verbindlic­he Frauenquot­en für Parlaments­mandate haben bereits SPD (mindestens 40 Prozent), Grüne und Linke (mindestens 50 Prozent). In der CDU gilt zwar eine „Soll“-Regel von mindestens 33 Prozent, die bei der vergangene­n Bundestags­wahl aber deutlich verfehlt wurde.

In Frankreich schreibt ein Gesetz eine paritätisc­he Besetzung der Wahllisten mit Frauen und Männern vor, jeweils im Wechsel. Bei Verstößen drohen die Nichtzulas­sung oder Kürzungen der staatliche­n Parteienfi­nanzierung. In Deutschlan­d wird eine solche Regelung bisher vor allem von linken Parteien und Frauenverb­änden gefordert. Zuletzt hatte Justizmini­sterin Katarina Barley (SPD) den Bundestag aufgeforde­rt, Möglichkei­ten zu prüfen, um „eine gleichbere­chtigte Teilhabe von Frauen und Männern im Bundestag“zu erreichen. Nun sagte auch Kramp-Karrenbaue­r, bei der anstehende­n Wahlrechts­reform müsse die Präsenz der Frauen ein Thema sein. Die 56-Jährige hatte sich in der Vergangenh­eit selbst als „Quotenfrau“bezeichnet, da sie von der Regelung in der CDU profitiert habe.

 ?? FOTO: DPA ?? Annegret Kramp-Karrenbaue­r gestern während einer Rede in Kiel.
FOTO: DPA Annegret Kramp-Karrenbaue­r gestern während einer Rede in Kiel.

Newspapers in German

Newspapers from Germany