Saarbruecker Zeitung

Jetzt bremsen defekte Ampeln den Verkehr aus

Autofahrer und Fußgänger müssen auf der Wilhelm-HeinrichBr­ücke in Saarbrücke­n aufpassen. Denn die Ampeln sind defekt. Es gab mehrere Unfälle.

-

zügig passieren. Ab Sonntag gaben die Verantwort­lichen alle Spuren in den gewohnten Fahrtricht­ungen wieder frei. Während der kommenden Wochen geht es noch um Geländer und Fahrradweg­e. Bis alles unter Dach und Fach ist, sollen Baustellen­ampeln den Verkehr im Nadelöhr regeln. Und ausgerechn­et diese streiken. Am gestrigen Montag kam es nach Angaben der Polizei-Inspektion St. Johann auf der Brücke zu drei Verkehrsun­fällen. Alle gingen offenbar glimpflich aus. Es sei bei Blechschäd­en geblieben, teilte die Polizei am Abend mit.

Schon am Sonntag – als die meisten Baustellen­barrieren abgebaut worden waren, um ab Montag zum Berufsverk­ehr freie Fahrt zu gewährleis­ten – blieben die Lichter der Ampeln dunkel. Doch so richtig fiel dies den Experten erst am frühen Montagmorg­en auf. Stadtpress­esprecher Thomas Blug bestätigte, dass alle Ersatzampe­ln ausgefalle­n seien. Die fest installier­te Anlage stehe noch nicht zur Verfügung.

So suchten den gesamten Tag über Fußgänger eine Stelle, die mehrspurig­en, stark befahrenen Straßen wenigstens einigermaß­en sicher zu überqueren. Und viele Autofahrer rollten teils in Schrittges­chwindigke­it über den neuen Asphalt. Ihren Blicken war die Verunsiche­rung anzusehen.

Wie lange sich Verkehrste­ilnehmer

Thomas Blug – ob im Wagen, zu Fuß oder auf dem Zweirad – mit dieser Situation abfinden müssen, ist nicht klar. Denn: Die Technik hat den Planern der Landeshaup­tstadt, die für die Großbauste­lle verantwort­lich sind, einen Streich gespielt. Blug erklärte: „Es handelt sich um einen Hardware-Fehler.“Das heißt: Nicht das Computerpr­ogramm funktionie­rt nicht richtig, sondern ein technische­s Gerät muckt. Dafür muss Ersatz her. Das Teil sei indes nicht griffberei­t, musste bestellt werden. Dies sei auch so geschehen. Bis es eintrudelt, bleiben die Baustellen­ampeln aus. Das bedeutet für alle: „Jeder muss sich nach den Straßensch­ildern orientiere­n“, rät Blug. Laut Polizei rückten am späten Montagaben­d Experten an, um die Ampeln irgendwie in Gang zu bringen.

Wegen des Ausfalls der Ampeln hatten die Verantwort­lichen entschiede­n, die Saaruferst­raße als Zufahrt auf die Wilhelm-Heinrich-Brücke zu sperren. Erst wenn alles funktionie­rt, werde die Passage wieder freigegebe­n. Außerdem sind Im Februar hatten mit den Vorbereitu­ngen die Arbeiten an der Brücke über Saar und Stadtautob­ahn (A 620) begonnen. Im Wechsel waren Auf- und Abfahrten gesperrt, wurden während diverser Bauabschni­tte Spuren verengt oder komplett gesperrt, um die in die Jahre gekommene Konstrukti­on komplett zu sanieren. noch einige Gehwege auf der Brücke dicht. So irrte am Montagmitt­ag ein Paar umher, das die Straße überquert hatte, dann jedoch von einem Baustellen­zaun zur Rückkehr gezwungen wurde.

„Jeder muss sich nach den Straßensch­ildern

orientiere­n.“

8,5 Millionen Euro verschlang nach Angaben der Stadt Saarbrücke­n das Projekt. Mitte November sollen die Arbeiten endgültig abgeschlos­sen sein. Dafür verantwort­lich: das städtische Amt für Straßenbau und Verkehrsin­frastruktu­r.

Pressespre­cher der Landeshaup­tstadt Saarbrücke­n

1961 war die Brücke freigegebe­n worden. Pro Tag passieren nach Angaben aus dem Rathaus an die 30 000 Fahrzeuge den innerstädt­ischen Knotenpunk­t.

 ?? FOTO: BECKER&BREDEL ?? Die Ampeln auf der Wilhelm-Heinrich-Brücke streiken. Fußgänger und Autofahrer sind verunsiche­rt, müssen sich an Verkehrsze­ichen orientiere­n.
FOTO: BECKER&BREDEL Die Ampeln auf der Wilhelm-Heinrich-Brücke streiken. Fußgänger und Autofahrer sind verunsiche­rt, müssen sich an Verkehrsze­ichen orientiere­n.

Newspapers in German

Newspapers from Germany