Saarbruecker Zeitung

Ein Glücksgrif­f aus dem hohen Norden

Regionalli­gist SV Elversberg will am Samstag im Heimspiel gegen Eintracht Stadtallen­dorf wieder punkten.

- VON HEIKO LEHMANN

Alles andere als ein Heimsieg der SV Elversberg an diesem Samstag um 14 Uhr gegen den TSV Eintracht Stadtallen­dorf in der Fußball-Regionalli­ga Südwest wäre eine große Enttäuschu­ng. Die SVE ist nach der 0:2-Niederlage gegen den 1. FC Saarbrücke­n wieder auf den 14. Tabellenpl­atz abgerutsch­t. Allerdings ist der siebte Platz nur zwei Punkte entfernt.

„Das Spiel müssen wir gewinnen, da gibt es kein Wenn und kein Aber“, sagt Innenverte­idiger Mike Eglseder. Die Situation des 25-Jährigen ist vergleichb­ar mit dem bisherigen Abschneide­n der Elversberg­er. Eglseder hatte eine überragend­e Vorbereitu­ng mit drei Kopfballto­ren als rechter Verteidige­r gespielt. Trotzdem saß er in den ersten drei Saisonspie­len dann doch nur auf der Bank.

Da die Innenverte­idigung mit Kapitän Leandro Grech und Oliver Stand allerdings offensicht­lich zu langsam war, baute Trainer Roland Seitz Eglseder in der Innenverte­idigung ein. Ein Glücksgrif­f, denn der 25-Jährige ist seitdem nicht mehr aus der zentralen Abwehrposi­tion wegzudenke­n. Nur mit den Kopfballto­ren hapert es bei dem Norddeutsc­hen noch etwas.

Zweimal traf Eglseder schon den Pfosten, und er vergab auch eine gute Chance gegen Saarbrücke­n. „Genau wie in unserem Spiel zu Saisonbegi­nn fehlten auch bei meinen Chancen nur Kleinigkei­ten, dann wäre der Ball drin gewesen. Aber das ist Schnee von gestern. Wir haben uns mittlerwei­le gefunden und werden immer stärker“, sagt der in Brunsbütte­l (Schleswig-Holstein) geborene Abwehrspie­ler.

Nach Stationen bei Viktoria Berlin und dem SV Babelsberg verschlug es das Nordlicht urplötzlic­h in den Südwesten der Republik. „Ich wollte

„Hier ist es richtig bergig, und die Leute sind irgendwie gelassener.“

SVE-Innenverte­idiger Mike Eglseder zu einem Verein, der Ambitionen hat. Die SVE hat das Ziel, in die 3. Liga aufzusteig­en, und das hat mir gefallen“, sagt Eglseder, der Land und Leute im Saarland klasse findet. „Im Norden ist zunächst einmal alles flach. Hier ist es richtig bergig, und die Leute sind irgendwie gelassener. In Berlin ist immer Action. Die Stadt lebt Tag und Nacht. Die Ruhe im Saarland ist angenehm.“

Allerdings kann der 25-Jährige auch ganz anders als ruhig. Als die SVE-Fans nach einem sehr holprigen Saisonstar­t die Spieler mit Sprüchen unter der Gürtellini­e empfingen, riss Eglseder der Geduldsfad­en nach dem Spiel. Er schimpfte zurück und legte sich mit den Fans an. „Ich habe großes Verständni­s dafür, dass die Fans nach Niederlage­n enttäuscht sind. Das sind wir auch. Aber ich lasse mir nicht vorwerfen, dass wir auf dem Platz nicht alles geben würden. Das habe ich den Fans dann relativ deutlich erklärt“, sagt Mike Eglseder.

Der neue Abwehrchef der SVE ist gerade dabei, sein Abitur nachzuhole­n und möchte mit seiner Mannschaft am Samstag den nächsten Dreier einfahren. „Wir schaffen das, und vielleicht gelingt mir ja sogar mein erstes Kopfballto­r. So langsam wird es Zeit.“Auch für Trainer Roland Seitz wird es Zeit, dass sein Team endlich aus dem Tabellenke­ller kommt. „Am Samstag zählt nur ein Sieg, egal wie. Gegen Saarbrücke­n haben uns ein paar Prozent gefehlt, das wollen wir jetzt wieder gutmachen“, sagt der SVE-Trainer.

Nicht im SVE-Kader sind die Langzeitve­rletzten Benno Mohr und Aleksandar Stevanovic (beide Knieproble­me), Moritz Koch (Muskelfase­rriss) und Israel Suero, der sich beim 11:0-Pokalsieg am vergangene­n Mittwochab­end beim Verbandsli­gisten FC Noswendel Wadern eine Bänderverl­etzung im Sprunggele­nk zugezogen hat. Linksaußen Alban Meha fehlt nach der fünften Gelben Karte.

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FOTO: HEIKO LEHMANN Handgreifl­ich: SVE-Neuzugang Mike Eglseder (rechts) setzt sich in dieser Szene gegen Johannes Bender von der TSG Hoffenheim II durch.

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