Klima-Rettung im Trippelschritt
Der EQC ist das erste speziell entwickelte Elektroauto von Mercedes-Benz. Es weist keine futuristische Karosserie auf, sondern ist wie ein SUV gezeichnet. Er kommt frühestens in einem halben Jahr in den Handel.
Mercedes-Benz EQC Allrad Ausführung: Elektro-SUV
Preis: circa 70 000 Euro
Länge: 4,76 Meter
Breite: 1,88 Meter
Höhe: 1,62 Meter
Radstand: 2,87 Meter
Leergewicht: 2425 Kilogramm Zuladung: 500 Kilogramm Gepäckraum: circa 500 Liter Anhängelast: 1800 Kilogramm Motor: pro Achse ein E-Motor Systemleistung: 408 PS/300 kW Drehmoment: 765 Nm ab 1 U/min Batterie: Lithiumionen, 80 kWh Abgasnorm: Euro 6
Reichweite: 450 Kilometer (NEFZ) Stromverbrauch: 22,2 kWh/100 km Spitze: 180 km/h
0 auf 100 km/h: 5,1 Sekunden
von 765 Newtonmetern spielt der Mercedes erwartungsgemäß seinen höchsten Trumpf aus. Der Sprint von null auf hundert ist in 5,1 Sekunden zu bewerkstelligen, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 180 km/h.
Weitaus wichtiger ist jedoch die Reichweite. Nach der alten NEFZ-Messung sollen es 450 Kilometer sein. Nach der neuen WLTPNorm dürften es selbst unter idealen Bedingungen, wozu auch ein gezähmter Gasfuß zählt, höchstens 400 Kilometer sein.
Dabei sollen maßgeschneiderte Fahrprogramme helfen, die in Zusammenarbeit mit dem Navigationssystem Steigungen und Gefällstrecken im Voraus erkennen und die Kraft optimal und somit energiesparend dosieren. Das E-Pedal dient nicht nur dem Gasgeben, sondern bremst beim Loslassen den Wagen auch bis zum Stillstand ab. In den meisten Fällen erübrigt sich ein Tritt aufs Bremspedal. Zudem wird Bremsenergie zurückgewonnen.
Sofern zehn Prozent Restenergie vorhanden sind, kann man an einer 110 Kilowatt starken Gleichstromsäule den EQC in circa 40 Minuten zu 80 Prozent aufladen. Mit einer Mercedes-Wallbox gelingt die komplette Ladung zuhause in ungefähr neun Stunden. Für den Alltag unrealistisch gestaltet sich das Stromschlürfen an einer Haushaltssteckdose: Es würde einen kompletten Tag dauern.
Da Elektroautos meist mit Strom aus herkömmlichen Kraftwerken und nicht mit erneuerbarer Energie aufgetankt werden, tragen sie noch nicht wirklich zum Kampf gegen den Klimawandel bei. Daher ist auch der Mercedes EQC allenfalls als Hoffnungsschimmer zu sehen.
Bei der Standpräsentation des EQC kündigte Daimler an, bis 2022 zehn vollelektrifizierte Modelle auf den Markt bringen zu wollen. Beim bisherigen Tempo ist dies ein stramm formuliertes Ziel, das jedoch oberste Priorität haben dürfte. Denn der Konzern will bereits im Jahr 2025 bis zu 25 Prozent seiner Fahrzeuge mit Elektroantrieb verkaufen.
Seite an Seite mit dem GLC wird der EQC im Werk Bremen vom Band laufen. Über die Preise schweigen sich die Verkaufsstrategen bei Mercedes-Benz noch aus. Unter 70 000 Euro wird der Einstieg mutmaßlich nicht möglich sein. Nach oben sind kaum Grenzen gesetzt.