Saarbruecker Zeitung

AfD-Chefin Weidel fordert Neuwahlen im Bund

-

BERLIN (wk) Sie hatten sich mehr erwartet als die knapp elf Prozent, die es dann wurden. Zuletzt hatten die Umfragen sogar 16 Prozent für möglich gehalten. Bei der AfD-Wahlparty dauerte es etwas, bis man die gewisse Enttäuschu­ng überwunden hatte, die dort nach den ersten Hochrechnu­ngen spürbar war. Parteichef­in Alice Weidel ging bei ihrer Rede in die Offensive. Die Parteien der großen Koalition hätten massiv verloren, rief sie, und alle, die AfD gewählten hätten, wollten Merkel weghaben. Jubel. Daher appelliere sie an CSU, CDU und SPD: „Macht den Weg frei für Neuwahlen“.

Die AfD hat ganz offensicht­lich ein Bayern-Problem, allerdings ein klitzeklei­nes. Es resultiert, waren sich die Parteiober­en schnell einig, daraus, dass es im Freistaat als Konkurrent­en neben der CSU auch noch die Freien Wähler gibt, ähnliches Profil, ähnliche Leute. „Das hat es schwierig gemacht“, so AfD-Sprecher Jörg Meuthen. Gleichwohl zieht die Partei mit Bayern nun zum 15. Mal in Folge in einen Landtag; nur Hessen, wo in zwei Wochen gewählt wird, fehlt ihr noch.

Nun wird schon über Regierungs­beteiligun­gen diskutiert. „Die tradierten Koalitione­n sind nicht mehr möglich; es gibt eine deutliche bürgerlich­e Mehrheit“, erklärte Parteivize Georg Pazderski, der die AfD künftig in Kabinetten sehen möchte. Für Bayern wies Parteispre­cher Meuthen das zurück. „Die Frage stellt sich nicht.“Denn die CSU hat dergleiche­n ausgeschlo­ssen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany