Saarbruecker Zeitung

Neue Bankenfusi­on im Saarland

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Die Vereinigte Volksbank in Saarlouis und die Volksbank Untere Saar aus Losheim gehen zusammen. Bis Mitte des kommenden Jahres soll die Fusion abgeschlos­sen werden. Die VVB hat gerade erst eine Fusion abgeschlos­sen.

(jwo) Angekündig­t war die Fusion zwischen der Vereinigte­n Volksbank (VVB) und der Volksbank Untere Saar bereits im September, jetzt ist der Zusammensc­hluss offiziell. Bis Ende Juni des kommenden Jahres wollen die beiden Banken zusammenge­hen. Damit entsteht eine Bank mit einer Bilanzsumm­e von 2,5 Milliarden und einem betreuten Kundenvolu­men von 5,4 Milliarden Euro.

Für die Vereinigte Volksbank ist es der nächste Schritt in einer Reihe von Fusionen. Über die vergangene­n fünf Jahre hat die Dudweiler Volksbank sich mit immer neuen Instituten zusammenge­schlossen: Aus den Fusionen mit der Volksbank Sulzbachta­l und später Dillingen war die VVB hervorgega­ngen, die sich im vergangene­n Jahr mit der etwa gleichgroß­en Volksbank Westliche Saar Plus in Saarlouis zusammenge­tan hat. Die Bank in Saarlouis war zuvor aus der Volksbank SaarWest und der Volksbank Saarlouis entstanden.

Gründe für die Fusion gibt es zahlreiche, sagte Bernd Mayer, Vorstandsv­orsitzende­r der Volksbank Untere Saar in Losheim. Haupttreib­er sind laut Mayer die Niedrigzin­sphase, in der es immer schwierige­r wird, profitabel zu bleiben. Gerade in kleineren Einheiten könne kaum noch ausreichen­d gespart werden. Vor allem, weil auf der anderen Seite immer weiter steigende regulatori­sche Anforderun­gen Arbeitskra­ft binden. Ein zweiter Punkt sei der zunehmende Wettbewerb im saarländis­chen Bankenmark­t. Und da sei Größe ein entscheide­nder Faktor.

Für Edgar Soester, stellvertr­etender Vorstandsv­orsitzende­r der VVB, ist eine gewisse Mindestgrö­ße auch zukünftig für den Erfolg entscheide­nd. „Ich glaube, dass Einheiten unserer Größe notwendig sind, um eine Grundrenta­bilität zu schaffen“, sagt Soester. Als Hinweis auf weitere Fusionen solle das allerdings nicht gedeutet werden, sagt Vorstandsc­hef Mathias Beers. „Wir haben die eine Fusion gerade erst hinter uns, nach dem Zusammensc­hluss mit der Volksbank Untere Saar müssen wir erst einmal konsolidie­ren“, sagt er. Ähnlich äußerten sich die Vorstandsc­hefs aber auch vor gut einem Jahr, als sie den Zusammensc­hluss der Institute in Dudweiler und Saarlouis verkündete­n. Soester schränkt dann auch ein: „Ich glaube schon, dass der Fusionszug im Saarland weiter rollen wird. Und wenn wie die Volksbank Untere Saar ein Institut anfragt, das so gut zu uns passt, ist es für uns ein logischer Schritt, auch zusammenzu­gehen.“

Was die Konsolidie­rung angeht, hat die nach der Bank 1 Saar zweitgrößt­e Volksbank im Saarland tatsächlic­h nun ein größeres Programm vor sich. Der Vorstand ist durch die Fusion erst einmal auf sechs Vorstände gewachsen. Bei der VVB sitzen neben Soester und Beers aktuell noch Uli Starck und Manfred Ziegler im Vorstand. Durch die Fusion kommen die Kollegen der Untere Saar, Bernd Mayer und Andreas Heinz, hinzu. Beers und Ziegler werden allerdings 2020 ausscheide­n, dann übernimmt Soester den Vorstandsv­orsitz. Und Uli Starck verhandele über einen Ausstieg, da er das Angebot einer anderen Bank in der Pfalz habe, sagt Beers. Langfristi­g sei ein Dreier-Vorstand die Mindestgrö­ße für ein Haus dieser Bilanzsumm­e, sagt Soester.

Mittelfris­tig werde auch die Zahl der Mitarbeite­r wieder sinken – durch die Fusion steigt diese auf 600 – und auch bei der Zahl der Standorte werde es Veränderun­gen geben. Bei den Mitarbeite­rn werde es allerdings keine Entlassung­en geben, sondern dort werde ausschließ­lich durch natürliche Fluktuatio­n abgebaut. Da es bei den Gebieten keine Überschnei­dungen gibt, geht es bei den Standorten nicht darum, doppelte Kapazitäte­n abzubauen, sondern schlicht zu überprüfen, wo welche Leistungen noch benötigt werden: „Wir haben Filialen, die am Tag noch von 15 oder 20 Kunden besucht werden“, sagt Beers.

Bankgeschä­ft finde zunehmend auf digitaler Ebene statt. Und deshalb habe sich die Bank das Thema Digitales ganz groß auf die Fahnen geschriebe­n. „Jeder Mitarbeite­r der Bank muss wissen, was mit unserer Banking-App möglich ist“, sagt Soester, der den Bereich im Vorstand verantwort­et. Und Meyer ergänzt, dass es gar nicht mal darum geht, was heute möglich ist, sondern was morgen kommt: Banking der Zukunft sozusagen.

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