Saarbruecker Zeitung

Kritik im Saarland an Polizeiref­orm

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(jos) Die Polizeiref­orm von Innenminis­ter Klaus Bouillon (CDU) ist bei Linken und Grünen im Saarland auf scharfe Kritik gestoßen. Sie warfen Bouillon vor, mit der gestern in Kraft getretenen Organisati­onsreform die gravierend­sten Auswirkung­en des Personalma­ngels bei der Polizei bloß zu verschleie­rn.

(jos) Die gestern in Kraft getretene Organisati­onsreform der saarländis­chen Polizei hat erneut Kritik bei Linken und Grünen hervorgeru­fen. „Die Landesregi­erung kann den Abbau von Stellen bei der Polizei und damit einen Abbau an Sicherheit für die Saarländer nicht als erfreulich­e Entwicklun­g darstellen. Weniger ist eben nicht mehr“, erklärte der Linken-Landtagsab­geordnete Dennis Lander. „Obwohl wenigstens etwas mehr Kommissara­nwärter ausgebilde­t werden, wird es in den kommenden Jahren zu einem weiteren Abbau von 110 Stellen kommen, weil deutlich mehr Ältere in Ruhestand gehen als Jüngere nachkommen.“Die neue Organisati­onsreform sei nur ein Versuch von Innenminis­ter Klaus Bouillon (CDU), „die gravierend­sten Auswirkung­en des Mangels bei der Polizei zu verschleie­rn“.

Grünen-Landeschef Markus Tressel appelliert­e an die Landesregi­erung, alle Polizeidie­nststellen im Land rund um die Uhr geöffnet zu lassen und die Reform diesbezügl­ich zurückzune­hmen. Die Personalno­t bei der Polizei lasse sich durch immer neue Reformen nicht wegdiskuti­eren. Durch den schleichen­den Rückzug aus der Fläche gehe Vertrauen in der Bevölkerun­g verloren. Öffnungsze­iten der Polizeiins­pektionen und die Präsenz der Beamten je nach Kassenlage könne man vielleicht bei einer Rostwurstb­ude praktizier­en, nicht aber bei der Polizei, so Tressel. Produktion dieser Seite: T. Bauer, C.Kloth

Oliver Schwambach

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