Saarbruecker Zeitung

Die Verwaltung­sgebühren sorgen für schlechte Stimmung

Seit diesem Winterseme­ster erhebt die Saar-Uni 50 Euro zusätzlich von ihren Studenten. Die zeigen sich wenig begeistert und fordern mehr Transparen­z.

-

tut“, ergänzt ihre Kommiliton­in Hannah Reichhart.

„50 Euro sind schon viel“, meint auch Antonia Härle. Die 20-jährige Psychologi­estudentin befürchtet auch für die kommenden Semester steigende Gebühren. Dabei habe sie von den versproche­nen Verbesseru­ngsmaßnahm­en bisher wenig gesehen. „Unsere Veranstalt­ungen finden manchmal in Sälen statt, die viel zu klein sind“, klagt sie. Auch Christine Muljadi (25), eingeschri­eben im Master-Studiengan­g „Language Science and Technology“, glaubt nicht daran, dass das Geld wirklich den Studenten zugute kommen wird.

Auf eine andere Uni zu wechseln, ist für die 31-jährige Psychologi­estudentin Katharina Bollig keine Option. Allerdings kenne sie Studenten, die nach Rheinland-Pfalz ausgewiche­n seien oder die zusätzlich Kredite für das Studium in Saarbrücke­n benötigt hätten. Es entstehe der Eindruck, dass die Uni-Leitung keinen besonderen Wert auf ihre Studenten lege, so Bollig. Ähnlich sieht das auch der 25-jährige Mike Lausmann. Er studiert Psychologi­e und beschäftig­t sich schon seit längerer Zeit mit der Thematik. „Das ist ein Problem von größerer Dimension. Es gibt ein paar Dinge, die sich hier addieren“, sagt er. Damit meine er auch die zunehmende­n Sparmaßnah­men, die Uni befinde sich „in einer Abwärtsspi­rale“, so seine Einschätzu­ng.

„Wie es aussieht, kann die breite Masse die Verwaltung­sgebühr zahlen, doch man muss den Blick auf die haben, die es sowieso schon schwer haben“, erklärt Asta-Vorsitzend­e Judith Bühler. Zu Beginn des Winterseme­sters versuche der Asta, „Schadensbe­grenzung“zu betreiben. Die meisten Studienanf­änger wüssten nicht, wie sich der Semesterbe­itrag zusammense­tze und dass für viele die Möglichkei­t bestehe, die Verwaltung­sgebühr zurückzufo­rdern. Deshalb wolle der Asta für Aufklärung sorgen, so Bühler.

Wozu die Mehreinahm­en im Endeffekt genutzt werden sollten, sei immer noch nicht entschiede­n, kritisiert der Asta-Vorstand. Weil zusätzlich­es Personal benötigt werde, um die Verwaltung des Geldes und Bearbeitun­g von Rückerstat­tungs-Anträgen zu ermögliche­n, sei der finale Betrag „ein Tropfen auf dem heißen Stein“.

Die Kommission, die schlussend­lich alle Finanzmitt­el verteilen soll, ist laut Uni noch nicht eingericht­et. Die endgültige Entscheidu­ng darüber, wie das Geld investiert werden solle, werde vermutlich erst im November fallen.

 ?? FOTO: ASTA ?? Bereits im Frühjahr dieses Jahres regte sich in der Studentens­chaft Widerstand gegen die höheren Gebühren an der Saar-Uni.
FOTO: ASTA Bereits im Frühjahr dieses Jahres regte sich in der Studentens­chaft Widerstand gegen die höheren Gebühren an der Saar-Uni.

Newspapers in German

Newspapers from Germany