Saarbruecker Zeitung

Maas will Vertrag zur Abrüstung retten

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Um den Abrüstungs­vertrag zwischen den USA und Russland zu retten, will Bundesauße­nminister Heiko Maas die Nato einschalte­n. Das Abkommen berühre lebenswich­tige europäisch­e Interessen.

Die Überraschu­ng war groß, als die Brüsseler EU-Kommission feststelle­n musste, wie hartnäckig Europas Bürger sich für die Versorgung mit sauberem und bezahlbare­m Trinkwasse­r einsetzten. Gut 1,6 Millionen Unterstütz­er fand das Bürgerbege­hren „Right2Wate­r“. Die EU-Behörde besserte nach und hat nun – in Zusammenar­beit mit den Volksvertr­etern – ein ansehnlich­es Paket geschnürt. Denn zwischen der Erstfassun­g dieser Richtlinie und der gestern beschlosse­nen Version liegen fünf Jahre, in denen neue Gefahren und Risiken aufgedeckt wurden. So müssen die Versorger das Trinkwasse­r eben nicht nur auf 18 zusätzlich­e Stoffe, sondern auch auf Kunststoff­reste überprüfen. Der europäisch­e Gesetzgebe­r hat begriffen, dass er an die Bauvorschr­iften ran muss, damit neue Rohre und Leitungen Viren und Bakterien verhindern. Nun sollten auch noch die Verbrauche­r verstehen, dass sie das kostbare Gut nicht mehr in (Plastik-)Flaschen kaufen, sondern nur ihren Hahn aufdrehen müssen, was wiederum die Weltmeere entlastet. Wenn jetzt noch die Mitgliedst­aaten dafür sorgen, dass diese Vorgaben nicht verwässert werden, wäre viel erreicht. Schon jetzt ist es ein Lehrbeispi­el. Denn nie zuvor haben EU-Bürger so deutlich die europäisch­e Gesetzgebu­ng beeinfluss­t.

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