Saarbruecker Zeitung

HSV trennt sich von Trainer Titz

Bundesliga-Absteiger Hamburg trennt sich überrasche­nd vom Trainer. Der Ex-Stuttgarte­r Hannes Wolf übernimmt als 17. Coach seit 2008.

- (sid) „Big Titz“ist raus, Hannes Wolf übernimmt: Der als großer Hoffnungst­räger gestartete Christian Titz ist nach nur 226 Tagen als Trainer des Hamburger SV schon wieder Geschichte. Der 47-Jährige wurde am gestrigen Dienstag mit sofortiger Wirkung von se

Fußball-Zweitligis­t Hamburger SV hat sich gestern überrasche­nd von Trainer Christian Titz getrennt. Sein Nachfolger wird der ehemalige Stuttgarte­r Hannes Wolf. Der Bundesliga-Absteiger ist in der Tabelle derzeit nur Fünfter.

„Es war meine absolute Überzeugun­g, dass wir in dieser Konstellat­ion mit Christian Titz unsere Saisonziel­e nicht erreichen. Wir sind zu der Erkenntnis gelangt, dass wir leider nicht die angestrebt­e Entwicklun­g genommen haben.“Titz, früher Trainer beim FC Homburg, habe die Entscheidu­ng profession­ell aufgenomme­n, verriet Becker, der Wolf als eines der „größten Trainertal­ente in Deutschlan­d“bezeichnet­e. HSV-Boss Bernd Hoffmann sagte, dass er zu „120 Prozent“zu der Entscheidu­ng seines Sportchefs stehe.

Der Bundesliga-Absteiger ist nach zehn Spieltagen mit 18 Punkten Tabellenfü­nfter. Der Rückstand zum Relegation­splatz beträgt einen Zähler, zum Tabellenfü­hrer 1. FC Köln sind es zwei. In den letzten drei Heimspiele­n holte der HSV nur zwei Punkte und erzielte dabei kein Tor. Am vergangene­n Sonntag kam der Club nicht über ein 0:0 gegen den VfL Bochum hinaus.

Saisonziel der Hamburger, die mit dem teuersten Kader der Liga-Historie (28,5 Millionen Euro Gehaltseta­t) angetreten waren, ist der direkte Wiederaufs­tieg. Weil das nach Ansicht der Club-Bosse aktuell in Gefahr ist, musste mit Titz inklusive Interimslö­sungen HSV-Trainer Nummer 16 seit 2008 gehen.

Was Jung-Star Jann-Fiete Arp von der Entlassung des bei den Spielern beliebten Titz hält, offenbarte er im sozialen Netzwerk Instagram. Dort postete der Angreifer ein Bild, das ihn beim Handschlag mit dem Trainer zeigt. Darüber sechs fett gedruckte Ausrufezei­chen, darunter sind finster dreinblick­ende Smileys abgebildet. Am Nachmittag hatte der 18-Jährige seinen Post wieder gelöscht. Arp muss trotzdem mit einer Strafe vom Verein rechnen.

Wolf, der den VfB 2017 zurück in die Bundesliga geführt hatte, geht das Himmelfahr­tskommando an der Elbe auch mit Humor an. „Hier hört sich das Willkommen fast wie eine Drohung an“, sagte er angesichts der Trainerflu­ktuation in der Hansestadt. Der 37-Jährige war am 28. Januar beim VfB entlassen worden.

Titz, noch vor wenigen Wochen als „Big Titz“gefeiert, hatte die HSV-Profis am 12. März von Bernd Hollerbach übernommen. Trotz verbessert­er Leistungen konnte der gebürtige Mannheimer den ersten Abstieg des letzten verblieben­en Bundesliga-Gründungsm­itglieds nicht verhindern. Einen Vertrag bis 2020 erhielt er im Sommer dennoch, galt er bei Verein und Fans doch als Symbol des Neuanfangs. In Liga zwei gab es nach einem starken Saisonstar­t samt kurzer Tabellenfü­hrung aber zuletzt nur fünf Punkte aus vier Partien, nur zwei der sechs Heimspiele wurden gewonnen.

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FOTO: SCHOLZ/DPA Ein neuer Trainer mit der Raute auf der Brust: Der HSV-Vorstandsv­orsitzende Bernd Hoffmann (links) und Sportchef Ralf Becker (rechts) stellten am gestrigen Dienstag Hannes Wolf vor.
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FOTO: BOCKWOLDT/DPA Schicht im Schacht: Für Christian Titz ist die Zeit als HSV-Trainer seit gestern vorbei.

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