Ex-Chef der Berufsfeuerwehr in Saarbrücken siegt erneut vor Gericht
Der einstige Chef der Saarbrücker Berufsfeuerwehr, Josef Schun, hat einen weiteren gerichtlichen Sieg errungen und bringt damit Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (SPD) in Bedrängnis. Am Dienstag wies das Amtsgericht in der Landeshauptstadt die Betrugsanklage der Staatsanwaltschaft gegen ihn ab. Wie Präsidialrichterin Katharina Koch in einer Mitteilung schrieb, fehle der „hinreichende Tatverdacht“. Es liege folglich kein Täuschung vor, wie von der Anklagevertretung angenommen.
In der Sache ging es um ein ausgedientes Feuerwehrauto, dass Schun dem Aero-Club in Pirmasens vermacht hatte. Nach Staatsanwaltsangaben soll er Britz vorgekaukelt haben, der Wagen sei nichts mehr wert, worauf sie dem Geschenk grünes Licht gegeben haben soll. Schun widersprach, seine Chefin hinters Licht geführt zu haben.
Bereits im Frühjahr und September hatten Richter am Saarlouiser Verwaltungsgericht seine Suspendierung für rechtswidrig sowie die anschließende von Britz ausgesprochene Freistellung vom Dienst für unwirksam erklärt. Seit 10. September arbeitet Schun wieder im Rathaus, jetzt als Brandschutz- und Sicherheitsreferent.
Sein Anwalt Gernot Lehr wertet den neuerlichen Gerichtsbeschluss als völlige Rehabilitierung seines Mandanten. Der Staatsanwaltschaft steht es frei, Beschwerde gegen den Entscheid am Amtsgericht einzulegen. Britz äußerte sich nicht dazu.