Saarbruecker Zeitung

CDU: Dem Kita-Versorger kündigen

- Produktion dieser Seite: Markus Saeftel, Jörg Laskowski Jörg Wingertsza­hn

(red) Die Stadt soll den Vertrag mit der Firma kündigen, die Mittagesse­n bisher in 16 städtische Kindertage­stätten (Kita) lieferte. Das fordert die CDU-Stadtratsf­raktion – weil in Essenslief­erungen dieser Firma mehrfach Fremdkörpe­r gefunden wurden.

Die CDU ist strikt gegen den Vorschlag der Stadtverwa­ltung, sich mit dem Essenslief­eranten auf einen Vergleich zu einigen, der weitere Essenslief­erungen gestattet – dann aber nur noch an elf Kitas. „Es wird Zeit, dass der Schmusekur­s gegenüber dem Essenslief­eranten, beendet wird“, erklärt CDU-Fraktionsc­hef Uwe Conradt.

Alexander Keßler, rechtspoli­tischer Sprecher der CDU-Fraktion, berichtet, in der Abmahnung, die am 7. September an den Essenslief­eranten ging, habe die Stadt nicht mit der fristlosen Kündigung des Vertrages gedroht, sondern sich lediglich juristisch­e Schritte vorbehalte­n. Keßler: „Das ist ein gravierend­er Unterschie­d! Seitdem die Abmahnung zugestellt wurde, sind erneut Fremdkörpe­rfunde aufgetrete­n. Doch anstatt endlich die Reißleine zu ziehen, will die Stadtverwa­ltung, dass der Lieferant auch zukünftig städtische Kitas mit Essen beliefert. Aus unserer Sicht ist das notwendige Vertrauens­verhältnis, das bei so einer sensiblen Aufgabe unabdingba­r ist, zwischen Eltern, Stadtverwa­ltung und Lieferante­n nachhaltig gestört.“

Daher habe die CDU eine Ergänzungs­vorlage eingebrach­t, mit der die Verwaltung aufgeforde­rt werde, alle rechtliche­n Möglichkei­ten zu prüfen, um bei weiteren Versäumnis­sen eine fristlose Kündigung des Vertragsve­rhältnisse­s herbeizufü­hren.

Außerdem stellt sich für die CDU die Frage, nach welchen Kriterien die fünf Kitas ausgewählt wurden, für deren Mittagesse­n der Caterer künftig nicht mehr zuständig sein soll. Denn laut CDU wurden auch Fremdkörpe­r im Essen von Kitas gefunden, die weiterhin vom bewussten Caterer beliefert werden sollen. „Hier geht es letztlich darum, welchen Stellenwer­t Kinder und das Kindeswohl innerhalb der Stadtverwa­ltung genießen,“sagt Uwe Conradt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany