Rücksicht nehmen – dann klappt’s
gegenseitig Rücksicht nehmen. Wenn ein Bus naht, dann sollten die Radler entweder davor sein, damit der Busfahrer den Radfahrer gut sieht, oder der Radler sollte dahinter bleiben. „Busfahrer sind
Wilfried Pukallus aber Berufsfahrer. Die müssen gucken und professionell sein“, meint Kreutzer. Den Radlern rät er, immer in alle Richtungen zu schauen und aufzupassen. Kreutzer ist zudem ein Verfechter von Tempo 30 überall in der Stadt, also auch auf der Wilhelm-Heinrich-Brücke. Dass Radler künftig trotz der Radspuren weiter auf den Gehwegen auf der Brücke fahren dürfen, findet Fläschner vom ADFC gut: „Es gibt nicht den Radfahrer.“Wer unsicher sei, könne den Gehweg nutzen, müsse aber Schrittgeschwindigkeit fahren. Wer zügig radeln wolle, sollte die Radspuren nutzen.
Ulrike Reimann, Sprecherin der Saarbahn GmbH, war überrascht, dass sich Busfahrer kritisch geäußert haben sollen. Die Teamleiter, die ständig in Kontakt mit den Fahrern sind, hätten nicht über Bedenken berichtet. Das Unternehmen sei von Anfang an in die Planungen der Stadt eingeweiht gewesen. Die versichere, dass es funktionieren wird. Reimann sagt: „Wir haben keinen Grund, daran zu zweifeln.“
Autofahrer und Radfahrer sind in Saarbrücken oft nicht gut aufeinander zu sprechen. Und jetzt sollen sie sich auch noch die Spuren auf der Wilhelm-Heinrich-Brücke teilen und nebeneinander fahren. Das ist für alle ungewohnt. Aber keine Panik: Es wird funktionieren, wenn beide Seiten gegenseitig Rücksicht nehmen. Andere Städte haben es ja vorgemacht. So gibt es zum Beispiel in Köln durchweg positive Erfahrungen. Wir sollten jetzt in Ruhe abwarten, bis die Sanierung der Brücke im November abgeschlossen ist und die Radspuren fertig sind. Vorher kann man sowieso nicht beurteilen, wie sicher die Radler auf den roten Spuren über die Brücke kommen. So mancher von ihnen nutzt die Spur in Richtung Alt-Saarbrücken auf der Brücke trotzdem schon – und es scheint gut zu klappen. Die ersten Reaktionen von Radfahrern sind positiv, und – so der erste Eindruck – auch die Auto- und Busfahrer scheinen gelassen zu reagieren.
Beim Abbiegen der Busse und Lkw zum Beispiel in die Saaruferstraße oder in Richtung Autobahn müssen natürlich alle Verkehrsteilnehmer aufpassen. Die meisten Radler wissen, dass sie keine Knautschzone haben, und werden den Verkehr beobachten. Und ich bin sicher, dass auch Lkw-, Bus- und Autofahrer lieber zweimal gucken, bevor sie die Radspur überfahren. Mit diesen Spuren ist es übrigens nicht getan: Sie werden nur genutzt, wenn die Verwaltung die Radwege, zum Beispiel in Alt-Saarbrücken, weiter ausbaut.
„Radfahrern wird eine Sicherheit ‚vorgegaukelt‘, die nicht gegeben ist.“
ADAC