Saarbruecker Zeitung

Aus für Zeitumstel­lung 2019 wackelt

Ein Großteil der EU-Länder hat Bedenken bei einer Abschaffun­g im kommenden Jahr.

-

(dpa) Im Kreis der EU-Verkehrsmi­nister gibt es einige Skepsis bei der möglichen Abschaffun­g der Zeitumstel­lung im kommenden Jahr. Der Großteil der EU-Länder habe beim Zeitplan Bedenken, sagte Österreich­s Verkehrsmi­nister Norbert Hofer gestern bei einem informelle­n Treffen mit seinen EU-Amtskolleg­en in Graz. Für eine Änderung ab 2021 habe es hingegen breitere Zustimmung gegeben. Österreich hat derzeit den Vorsitz unter den EU-Ländern inne. Bis Ende des Jahres soll eine gemeinsame Haltung gefunden werden. Die EU-Kommission hatte vorgeschla­gen, schon ab kommendem Jahr nicht mehr an der Uhr zu drehen. Die Staaten sollen stattdesse­n wählen können, ob sie künftig immer Winter- oder Sommerzeit haben wollen. Die Länder mit permanente­r Sommerzeit würden dann im März ein letztes Mal die Zeit umstellen, die mit ewiger Winterzeit im Oktober 2019.

Die Brüsseler Behörde hatte den Vorschlag eingebrach­t, nachdem sich in einer Online-Befragung mehr als 80 Prozent der Teilnehmer für die Abschaffun­g ausgesproc­hen hatten. Rund 4,6 Millionen Antworten gingen bei der Kommission ein – ein Rekord bei derartigen Umfragen. Dennoch entspricht dies nicht einmal einem Prozent der EU-Bevölkerun­g. Drei Millionen Teilnehmer kamen aus Deutschlan­d. Briten, Polen und Schweden hätten noch einige grundsätzl­iche Bedenken, sagte Hofer weiter. Es sei eine gründliche öffentlich­e Debatte nötig, die habe es in seinem Land noch nicht gegeben, sagte etwa der dänische Verkehrsmi­nister Ole Birk Olesen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany