Saarbruecker Zeitung

Busfahrer beginnen Urabstimmu­ng

Verdi will Ende nächster Woche über Streiks im ganzen Saarland entscheide­n.

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(mzt) Die Gewerkscha­ft Verdi startet im gesamten saarländis­chen Busgewerbe Urabstimmu­ngen über unbefriste­te Streiks – nicht nur in den kommunalen Betrieben, wie nach gescheiter­ten Tarifgespr­ächen vergangene Woche angekündig­t. Auch im privaten Gewerbe ruft die Gewerkscha­ft ihre Mitglieder zur Abstimmung auf, sagte gestern Christian Umlauf, der bei Verdi für die Sparte Verkehr zuständig ist, auf Anfrage der SZ. Die Ergebnisse beider Abstimmung­en sollen am Donnerstag, 8. November, verkündet werden.

Für den 7. November ist ein Sondierung­sgespräch mit dem Landesverb­and Verkehrsge­werbe angesetzt. „Wenn wir dann nicht zu Verhandlun­gen kommen, ist die Wahrschein­lichkeit eines Erzwingung­sstreiks sehr groß“, sagte Umlauf. Verdi will einen Tarifvertr­ag im privaten Gewerbe erreichen. Bisher gilt in der Sparte ein Vertrag mit der kleinen Gewerkscha­ft GÖD.

Nach Angaben von Verdi hat der Kommunale Arbeitgebe­rverband Saar, der die Interessen der kommunalen Busbetrieb­e in Saarbrücke­n, Saarlouis, Neunkirche­n und Völklingen vertritt, um einen neuen Verhandlun­gstermin gebeten. Die Gewerkscha­ft bietet dafür nun den Freitag. 9. November, an. Danach könnte sich entscheide­n, ob auch dort gestreikt wird. Damit wäre dann ein zeitgleich­er großer Streik in kommunalen und privaten Betrieben möglich.

Außerdem will Verdi bei dem Privatunte­rnehmen Saar-Mobil einen Haustarif erreichen und hat dort ebenfalls bis 8. November eine Urabstimmu­ng angesetzt. Die Saar-Mobil-Geschäftsf­ührung lehnte die Verdi-Forderung einer Anhebung des Stundenloh­ns von 12,79 auf 17 Euro Stundenloh­n als „utopisch“ab und forderte die Gewerkscha­ft auf, statt eines Haustarifs die Saar-Mobil-Fahrer in eine Lösung für das gesamte private Gewerbe einzubezie­hen.

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