Ursache für Rohrbruch steht fest
Tausende Saarbrücker waren im August bei Hitze ohne Wasser. Die Stadtwerke haben nun den Auslöser ermittelt.
(red) Die Ursache des Wasserrohrbruchs am 2. August im Bliestal ist ermittelt. Der Rohrbruch hatte einen Ausfall der Trinkwasserversorgung in fünf Saarbrücker Stadtteilen zur Folge. Wie die Stadtwerke mitteilen, handelte es sich um einen Ermüdungsbruch. Auslöser seien Bewegungen im Erdreich und daraus resultierende Spannungen gewesen. Diese Spannungen haben einen Riss an einer schwachen Stelle der Hauptversorguingsleitung verursacht. Der etwa 70 Zentimeter lange Riss sorgte für einen kurzfristigen Ausfall der Trinkwasserversorgung in Teilen von Blieskastel, Gersheim und Mandelbachtal sowie den fünf Saarbrücker Stadtteilen Bübingen, Güdingen, Brebach-Feschingen, Ensheim und Eschringen. 5200 Saarbrücker Haushalte waren den Stadtwerken zufolge von der Wasserversorgung abgeschnitten. Die Reparaturkosten belaufen sich auf 120 000 Euro.
Bereits seit 2016 arbeiten die Stadtwerke Saarbrücken an der Aktualisierung des Notversorgungsplans unter anderem durch sogenannte Wasserrohrnetzberechnungen. Diese sollen Aufschluss darüber geben, wann und wo Versorgungsengpässe entstehen könnten. Parallel dazu werde die zentrale, automatische Schaltung der verschiedenen Netzsysteme im Rahmen der Digitalisierung weiter vorangetrieben. Dadurch können betroffene Gemeinden oder Stadtteile schneller aus anderen Gebieten mit Trinkwasser versorgt werden.
Die Stadtwerke Saarbrücken unterhalten für die Trinkwasserversorgung ein weit verzweigtes Verteilnetz mit einer Länge von rund 850 Kilometern, zwei Wasserwerke mit 20 Brunnen sowie 21 Hochbehälter und sechs Pumpstationen sowie Druckerhöhungsanlagen. Jährlich investieren die Stadtwerke Saarbrücken rund sechs Millionen Euro in die Wasserversorgung. „Die Investitionssumme wird auf sieben Millionen Euro aufgestockt“, informiert Franz-Josef Johann, Vorstand der Stadtwerke Saarbrücken Netz. Die Mittel sollen in die Erneuerung des Verteilnetzes, des Transportnetzes sowie in die Sanierung und Erneuerung von Anlagen fließen.
Lang Hitze und Dürre zeichneten den diesjährigen Sommer aus. Im Saarland werde das Trinkwasser über Brunnen ausschließlich aus Grundwasser gewonnen. Das Grundwasservorkommen im Saarland sei ausreichend. Trotzdem hatten die Stadtwerke Saarbrücken erstmals zum bedächtigen Umgang mit Trinkwasser aufgerufen. Ursache war der stark gestiegene Wasserverbrauch über einen längeren Zeitraum. An einem durchschnittlichen Sommertag werden in Saarbrücken 28 000 Kubikmeter Trinkwasser verbraucht. In diesem Sommer erreichte der tägliche Verbrauch rund 40 000 Kubikmeter. Die Trinkwassergewinnung und Aufbereitung der Wasserwerke erreichten nahezu 100 Prozent der Kapazität.
Die Trinkwasserversorgung in der Stadt erfolgt über die 21 Hochbehälter. „In den betroffenen Stadtteilen waren die Hochbehälter bereits vor dem Schadensfall Anfang August nahezu leergelaufen“, sagt Frank Ackermann, Technik-Vorstand der Stadtwerke Saarbrücken Netz. Die unterbrochene Wasserzufuhr habe schnell zu vollständig leeren Behältern geführt. Man müssen die Transportleitungen ausbauen, um die Behälter schneller nachfüllen zu können. Daran arbeite man bereits, und das mache auch einen Großteil der Investitionen aus, sagt Ackermann.