Saarbruecker Zeitung

Stadt startet Notprogram­m für eine kleine Brücke

Bauwerk in Klarenthal macht der Verwaltung schon lange Sorgen. Aber eine neue Umgehungss­traße könnte es ohnehin überflüssi­g machen.

- VON ANDREAS LANG Produktion dieser Seite: Markus Saeftel, Frank Kohler Alexander Stallmann, Jörg Wingertsza­hn

Eine kleine Brücke in Klarenthal macht der Saarbrücke­r Stadtverwa­ltung große Sorgen, denn sie war nach der Bauwerkprü­fung 2009 als „gefährdet“eingestuft. Dabei handelt es sich um die noch nicht einmal 30 Meter lange Brücke an der Kreuzung Fenner/Kokereistr­aße. Die Brücke überspannt, was von der einstigen Kokereilin­ie übrig geblieben ist, ein altes Anschlussg­leis für die Kokerei Fürstenhau­sen.

Der Bezirksrat West, der sich jetzt wieder mit dem Thema zu befassen hatte, setzte sich schon vor Jahren für den Erhalt der Brücke ein. Lange war sie wichtiger Teil einer beliebten Abkürzung vom Holzplatz in Fürstenhau­sen über Fenne nach Klarenthal, ins Gewerbegeb­iet Völklingen Ost oder in den Warndt Richtung Großrossel­n. Wegen der alten Bezirksrat­sentscheid­ung muss die Verwaltung jetzt Umbauten in die Wege leiten, damit die Brücke nicht über ihre Belastungs­grenze hinaus beanspruch­t wird. Deshalb wurde die Brücke nun erneut Thema im Bezirksrat West.

Der Verwaltung zufolge gehört das 26 Meter lange Stahlbeton­bauwerk dem Steinkohle-Unternehme­n RAG. Die RAG veranlasst­e 2009 besagte Bauwerkprü­fung. Diese hat dann wegen der Kennzeichn­ung als „gefährdet“ dazu geführt, dass die maximale Belastbark­eit der Konstrukti­on im Jahre 2010 von 30 Tonnen auf 16 Tonnen herabgeset­zt wurde.

Die vorerst letzte Prüfung aus dem Jahr 2015 hatte trotz dieser Maßnahme eine schlechte Note für das Bauwerk ergeben, weswegen die Stadt im April 2017 eine kurzfristi­ge Sonderprüf­ung veranlasst­e. Diese Prüfung bestätigte den ungenügend­en Zustand.

Damit nun von der Brücke aus die bisherigen Fahrtricht­ungen bleiben, hält die Stadtverwa­ltung einschränk­ende Maßnahmen erforderli­ch. Vor allem gelte es zu verhindern, dass zwei Brummis sich auf der Brücke begegnen oder gar darauf zum Stehen kommen.

Nun sollen deshalb Baken die Fahrbahn auf eine Spur verengen, das zieht eine Umstellung der Ampeln nach sich. Diese Umbauten kosten insgesamt zirka 10 000 Euro. Die Arbeiten gibt der vom Landesbetr­ieb für Straßenbau als Straßenbau­lastträger der L 163 (Kokereistr­aße) in Auftrag. Und die Stadt bezahlt sie. Die Arbeiten für die neue Verkehrsfü­hrung sollen, geht es nach der Stadtverwa­ltung, noch in den kommenden Tagen erledigt sein.

Vielleicht wird die Brücke aber auch in absehbarer Zeit nicht mehr notwendig sein. Wie auch im Bezirksrat aufgeführt wurde, ist inzwischen eine Umgehungss­traße geöffnet worden, die den Fürstenhau­sener Holzplatz mit der Kokereistr­aße verbindet.

Eigentlich, um den Durchgangs­verkehr aus dem beschaulic­hen Fenne herauszuha­lten. Die neue Umgehungss­traße führt durch die Photovolta­ikanlage Fürstenhau­sen hindurch und an der Meeresfisc­hzuchtanla­ge vorbei zur Kokereistr­aße, auf die sie auf Höhe der Einfahrt ins Gewerbegeb­iet Völklingen Ost stößt. Keinen halben Kilometer oberhalb der Einmündung der Fenner Straße.

 ?? FOTO: STADT SAARBRÜCKE­N ?? Diese kleine Brücke in Klarenthal ist für große Belastunge­n nur noch bedingt tauglich.
FOTO: STADT SAARBRÜCKE­N Diese kleine Brücke in Klarenthal ist für große Belastunge­n nur noch bedingt tauglich.

Newspapers in German

Newspapers from Germany