Stadt startet Notprogramm für eine kleine Brücke
Bauwerk in Klarenthal macht der Verwaltung schon lange Sorgen. Aber eine neue Umgehungsstraße könnte es ohnehin überflüssig machen.
Eine kleine Brücke in Klarenthal macht der Saarbrücker Stadtverwaltung große Sorgen, denn sie war nach der Bauwerkprüfung 2009 als „gefährdet“eingestuft. Dabei handelt es sich um die noch nicht einmal 30 Meter lange Brücke an der Kreuzung Fenner/Kokereistraße. Die Brücke überspannt, was von der einstigen Kokereilinie übrig geblieben ist, ein altes Anschlussgleis für die Kokerei Fürstenhausen.
Der Bezirksrat West, der sich jetzt wieder mit dem Thema zu befassen hatte, setzte sich schon vor Jahren für den Erhalt der Brücke ein. Lange war sie wichtiger Teil einer beliebten Abkürzung vom Holzplatz in Fürstenhausen über Fenne nach Klarenthal, ins Gewerbegebiet Völklingen Ost oder in den Warndt Richtung Großrosseln. Wegen der alten Bezirksratsentscheidung muss die Verwaltung jetzt Umbauten in die Wege leiten, damit die Brücke nicht über ihre Belastungsgrenze hinaus beansprucht wird. Deshalb wurde die Brücke nun erneut Thema im Bezirksrat West.
Der Verwaltung zufolge gehört das 26 Meter lange Stahlbetonbauwerk dem Steinkohle-Unternehmen RAG. Die RAG veranlasste 2009 besagte Bauwerkprüfung. Diese hat dann wegen der Kennzeichnung als „gefährdet“ dazu geführt, dass die maximale Belastbarkeit der Konstruktion im Jahre 2010 von 30 Tonnen auf 16 Tonnen herabgesetzt wurde.
Die vorerst letzte Prüfung aus dem Jahr 2015 hatte trotz dieser Maßnahme eine schlechte Note für das Bauwerk ergeben, weswegen die Stadt im April 2017 eine kurzfristige Sonderprüfung veranlasste. Diese Prüfung bestätigte den ungenügenden Zustand.
Damit nun von der Brücke aus die bisherigen Fahrtrichtungen bleiben, hält die Stadtverwaltung einschränkende Maßnahmen erforderlich. Vor allem gelte es zu verhindern, dass zwei Brummis sich auf der Brücke begegnen oder gar darauf zum Stehen kommen.
Nun sollen deshalb Baken die Fahrbahn auf eine Spur verengen, das zieht eine Umstellung der Ampeln nach sich. Diese Umbauten kosten insgesamt zirka 10 000 Euro. Die Arbeiten gibt der vom Landesbetrieb für Straßenbau als Straßenbaulastträger der L 163 (Kokereistraße) in Auftrag. Und die Stadt bezahlt sie. Die Arbeiten für die neue Verkehrsführung sollen, geht es nach der Stadtverwaltung, noch in den kommenden Tagen erledigt sein.
Vielleicht wird die Brücke aber auch in absehbarer Zeit nicht mehr notwendig sein. Wie auch im Bezirksrat aufgeführt wurde, ist inzwischen eine Umgehungsstraße geöffnet worden, die den Fürstenhausener Holzplatz mit der Kokereistraße verbindet.
Eigentlich, um den Durchgangsverkehr aus dem beschaulichen Fenne herauszuhalten. Die neue Umgehungsstraße führt durch die Photovoltaikanlage Fürstenhausen hindurch und an der Meeresfischzuchtanlage vorbei zur Kokereistraße, auf die sie auf Höhe der Einfahrt ins Gewerbegebiet Völklingen Ost stößt. Keinen halben Kilometer oberhalb der Einmündung der Fenner Straße.