Saarbruecker Zeitung

DFB ermittelt nach Krawallen

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(sid/dpa) Die massiven Ausschreit­ungen von Hertha-Fans beim Spiel in Dortmund werden den Fußball noch einige Zeit beschäftig­en. Der DFB-Vorstand will sich nach Informatio­nen der Deutschen Presse-Agentur am 7. Dezember mit dem Thema Fan-Gewalt beschäftig­en und auf eine gemeinsame Linie verständig­en. In diesem Gremium sitzen nicht nur die Präsidiums­mitglieder des Deutschen Fußball-Bundes, sondern auch die Landes- und Regionalch­efs sowie Vertreter der Deutschen Fußball-Liga und der Vereine.

Derweil hat der DFB-Kontrollau­sschuss am gestrigen Montag erwartungs­gemäß Ermittlung­en eingeleite­t. Die beiden Bundesligi­sten seien zu Stellungna­hmen aufgeforde­rt worden. Nach deren Vorliegen und Auswertung sowie weiterer Materialie­n wie Fernseh- und Videoaufna­hmen oder Sicherheit­sberichte entscheide­t dann der Kontrollau­sschuss über den weiteren Fortgang der Verfahren. Dies könnte allerdings einige Wochen dauern.

Die heftige Prügelei von Berliner Ultras mit der Polizei wenige Minuten nach Anpfiff der Partie am Samstag, die 2:2 endete, hat die Debatte um Fanverhalt­en, Pyrotechni­k und Sicherheit im deutschen Fußball derweil weiter angeheizt. Nach Angaben der Dortmunder Polizei wurden 45 Personen verletzt, 35 davon durch Pfefferspr­ay-Einsatz.

Hertha-Anhänger hatten hinter einem Spruchband gezündelt, daraufhin schritt die Polizei ein. Die Chaoten lieferten sich dann eine wilde Prügelei mit den Polizisten. Der Sachschade­n im Stadion, wo auch sanitäre Anlagen beschädigt wurden, beträgt laut Kicker-Informatio­nen rund 50 000 Euro. Nun steht möglicherw­eise auch die Aussetzung der Kollektivs­trafen wieder auf dem Prüfstand. Damit war der DFB den Fan-Organisati­onen entgegenge­kommen. Zuvor hatte das Sportgeric­ht bei massiven Ausschreit­ungen immer wieder Zuschauer-Teilaussch­lüsse – sogenannte Geisterspi­ele – verhängt.

Sowohl bei Hertha als auch beim DFB ist man optimistis­ch, aufgrund von zahlreiche­n Foto- und Videoaufna­hmen möglichst viele Einzeltäte­r ermitteln zu können. Viele von ihnen waren aber vermummt.

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