Im Saarland drohen noch höhere Spritpreise
Tanken ist derzeit besonders teuer. Ein Grund dafür ist die extreme Trockenheit der letzten Wochen.
(pbe/dpa) Mehr als 1,50 Euro für den Liter Diesel, meist über 1,60 Euro für Superbenzin gestern Abend in Saarbrücken: Die Fahrt zur Tankstelle ist bereits seit Wochen für viele Saarländer ein Ärgernis. Und es könnte noch schlimmer kommen. „Vier, fünf Cent mehr pro Liter hat es schon gegeben – und damit muss man auch jetzt im Saarland rechnen“, warnt der Geschäftsführer des Bundesverbands Freier Tankstellen, Stephan Zieger. Hintergrund des Preishochs sei eine „erschwerte Logistik“. Nach Angaben des Mineralölwirtschaftsverbandes führt das extreme Niedrigwasser des Rheins derzeit zu Engpässen in den Zwischenlagern, da die Tankschiffe auf dem Weg vom Ölzentrum Rotterdam schon lange nicht mehr voll laden könnten.
Der Sprit-Nachschub müsse nun von weiter entfernten Lagern oder sogar direkt von den Raffinerien bezogen werden und dann mit Lastwagen an die einzelnen Tankstellen transportiert werden, hieß es. Die höheren Transportkosten müssten die Betreiber weitergeben, um keine Verluste zu machen. Weil Benzin und Diesel fehlten, mussten laut Verband einzelne Tankstellen zum Beispiel in Rheinland-Pfalz zuletzt bereits zeitweise schließen. Verschärft wird die Lage in der Region aktuell durch die Folgen einer Explosion einer Raffinerie in Vohburg an der Donau Anfang September, berichtet Zieger. Von „unvernünftigen“Hamsterkäufen mit Kanistern rät er dennoch ab: „Es ist nur ein logistisches Problem. Insgesamt gibt es genug Kraftstoff.“
Doch er ist teuer, und das spüren die Saarländer im Geldbeutel. Wie das Statistische Amt mitteilte, haben sich Benzin und Diesel im Vergleich zum Vorjahr um 18,2 Prozent verteuert, für Heizöl musste hierzulande 45,0 Prozent mehr bezahlt werden. Insgesamt kletterten die Verbraucherpreise binnen Jahresfrist um 2,6 Prozent. Strom verbilligte sich um 0,6 Prozent.