Saarbruecker Zeitung

Mehr Stellen als Bewerber am Ausbildung­smarkt

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(jwo) Am saarländis­chen Ausbildung­smarkt wird es für die Unternehme­n immer schwierige­r, Nachwuchs zu finden. Die Zahl der gemeldeten Stellen lag von Oktober 2017 bis September dieses Jahres deutlich über der Zahl der Anfragen. Nach Angaben der Regionaldi­rektion der Bundesagen­tur für Arbeit (BA) haben 5400 junge Menschen über die Arbeitsage­ntur eine Lehrstelle gesucht, während die Unternehme­n gleichzeit­ig 7000 Ausbildung­splätze gemeldet hatten. Gerade einmal 100 Jugendlich­e hatten demnach bis 30. September noch keinen Ausbildung­splatz gefunden.

Engpässe gebe es vor allem im Hotelund Gaststätte­nbereich, im Verkauf, bei den Lebensmitt­el verarbeite­nden Berufen wie Metzgern oder Bäckern, sagt die Chefin der BA-Regionaldi­rektion, Heidrun Schulz. Aber auch Lehrstelle­n im Heizungsge­werbe oder bei den Handelsfac­hwirten seien nur noch schwer zu besetzen.

Angesichts dieser hohen Nachfrage sollten auch diejenigen, die aktuell wenig Hoffnung auf eine stetige Beschäftig­ung im Markt haben, die Chance auf eine spätere Ausbildung nutzen, sagt Schulz. „Alle, die noch eine Motivation für eine Qualifizie­rung haben, sollten das angehen. Wir haben gesehen, dass wir auch Erwachsene noch zu einer Ausbildung bringen können.“

Zunehmend kommen auch Flüchtling­e in den Ausbildung­smarkt im Saarland. Im vergangene­n Jahr haben demnach 300 Menschen mit Flüchtling­shintergru­nd eine Ausbildung begonnen. Seit Beginn der Erfassung im Juli 2016 seien es insgesamt 615. Schwierig sei es allerdings bei denen mit geringer Bildung. „Das ist ein sehr langer Weg“, sagt Schulz.

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