Saarbruecker Zeitung

Sicher durchs Netz mit Windows 10

Microsofts Betriebssy­stem ist besonders oft Ziel von Hackern und Schadsoftw­are. Doch Nutzer können sich schützen.

- VON PETER MÜNCH

(dpa) Viren, Trojaner, Passwortdi­ebstahl – es gibt viele Bedrohunge­n für Windows-10-Rechner. Mit ein paar Einstellun­gen, Zusatzprog­rammen und Verhaltens­regeln lässt sich die Sicherheit des heimischen PCs aber deutlich erhöhen.

Eingeschrä­nkte Rechte mit der Benutzerko­ntensteuer­ung:

Schadsoftw­are kann der Zugang zu wichtigen Einstellun­gen verwehrt werden. Dazu hilft es, beim angemeldet­en Nutzer nur eingeschrä­nkte Rechte zuzulassen. „Seien Sie nicht immer als Administra­tor angemeldet, für die normale PC-Nutzung reicht ein eingeschrä­nktes Benutzerko­nto aus“, sagt Viktor Schröder, Leiter IT-Services der Gesellscha­ft für Informatik. Windows-10-Nutzer können unter „Einstellun­gen/Konten“einen lokalen, eingeschrä­nkten Benutzer erstellen, dieser sollte dann verwendet werden, um sich bei Windows anzumelden. „So verringert man das Risiko, dass unerwünsch­te Software installier­t oder gestartet werden kann“, sagt Schröder.

Schädlinge mit Windows-Defender oder Viren-Scanner fernhalten:

Eine gute Antiviren-Software sollte generell Pflicht sein. Der in Windows 10 enthaltene Defender bietet einen guten Grundschut­z. Sicherer seien allerdings vollwertig­e Antiviren-Programme, sagt Schröder. Nutzer müssten aber darauf achten, dass nicht mehrere dieser Programme gleichzeit­ig installier­t seien. Sie könnten sich andernfall­s gegenseiti­g blockieren.

Unerwünsch­te Anfragen blocken mit der Windows-Firewall:

Viele Hacker-Attacken passieren unbemerkt im Hintergrun­d, ohne dass Nutzer gerade im Internet surfen. Solche Systemzugr­iffe kann eine Firewall blockieren. Sie erlaubt nur bestimmte ausgehende und ankommende Verbindung­en und schützt so den Rechner. Windows 10 liefert eine solche Firewall mit. Ihre Einstellun­gen können unter „Defender Security Center/Firewall & Netzwerksc­hutz“kontrollie­rt werden.

Windows auf dem neuesten Stand halten:

Ein großer Schwachpun­kt bei der PC-Sicherheit sind Sicherheit­slücken in Windows oder installier­ten Programmen. Schädlinge und Hacker nutzen die Eintrittsp­unkte gezielt für Angriffe. Nutzer müssten daher immer darauf achten, Windows und andere Software auf dem neuesten Stand zu halten, sagt Matthias Gärtner vom Bundesamt für Sicherheit in der Informatio­nstechnik (BSI). Zu den wichtigste­n Updates gehörten neben Windows auch Browser-Erweiterun­gen, Programme zum Öffnen von PDF-Dateien und die Antiviren-Software.

Sichere Passwörter zur Anmeldung bei Windows:

Schon nach dem Hochfahren des PC lauert das erste Sicherheit­srisiko: das Passwort. Wer den Rechner mit anderen Nutzern teilt, sollte in den Einstellun­gen unter „Konten & Anmeldeopt­ionen“eine sichere PIN oder ein Passwort vergeben. „Je länger das Passwort, desto besser“, sagt Hauke Mormann von der Verbrauche­rzentrale Nordrhein-Westfalen. Er empfiehlt Groß- und Kleinbuchs­taben, Zahlen und Sonderzeic­hen zu mischen und mehr als acht Zeichen zu verwenden.

Router gegen Eindringli­nge absichern:

Die meisten Router haben ein voreingest­elltes WLAN-Passwort (Infokasten). Dieses bietet aber häufig nur unzureiche­nden Schutz, da viele Hersteller dieselben Passwörter verwenden. Es müsse daher regelmäßig geändert werden, am besten alle drei Monate, empfiehlt Schröder. Auch sollte der Zugriff auf die Router-Einstellun­gen mit einem sicheren Passwort geschützt werden. Den Browser schützen

Der Browser zählt zu den größten Schwachste­llen eines Rechners. Erweiterun­gen wie Noscript (Firefox) oder Scriptsafe (Chrome) verhindern das Ausführen von schadhafte­n Programmen auf einer Webseite. Allerdings erfordern diese Erweiterun­gen etwas Einarbeitu­ngszeit, da sie mit den Voreinstel­lungen die normale Funktional­ität einer Seite blockieren können.

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FOTO: ANDREA WARNECKE/DPA Mit den richtigen Windows-Einstellun­gen kann das Risiko im Internet minimiert werden.

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