Saarbruecker Zeitung

Stadion-Umbau wird nun noch teurer

St. Ingberter Unternehme­n steuert Betonferti­gteile zum Umbau des Ludwigspar­ks bei. Stadtrat stimmte gestern zu.

- VON PATRIC CORDIER

Der Stadtrat hat am Dienstag in einer nicht öffentlich­en Sitzung der Vergabe des Auftrages für die Betonferti­gteile des Ludwigspar­kstadions an das St. Ingberter Unternehme­n Peter Gross zugestimmt. „Wir konnten im Verhandlun­gsverfahre­n mit dem Bieter den Preis deutlich reduzieren. In den Gesprächen haben sich Einsparpot­entiale aufgetan“, sagte Baudezerne­nt Heiko Lukas, ohne in Details zu gehen, „das ist der Vorteil dieses Verfahrens: Man kann mit dem Bieter die einzelnen Positionen des Leistungsv­erzeichnis­ses durchgehen und Dinge klären.“

Die Firma Gross war einziger Bieter im vorangegan­genen europaweit­en Ausschreib­ungsverfah­ren. Allerdings lag das damalige Angebot mehr als 20 Prozent über den von den Planern der Stadt erwarteten Kosten. Die Ausschreib­ung war somit „unwirtscha­ftlich“und musste aufgehoben werden (wir berichtete­n). Nach Informatio­nen unserer Zeitung hat man sich nun um deutlich über eine Million Euro aufeinande­rzubewegt.

„Daher ist für uns die Vergabe an den Bieter ohne Alternativ­e“, sagte Lukas weiter, „bundesweit explodiere­n die Baukosten, die Baufirmen haben volle Auftragsbü­cher. Es ist unwahrsche­inlich, dass es auf eine erneute Ausschreib­ung des Tribünenba­us mehr Wettbewerb und bessere Angebote geben könnte.“Gerüchten um etwaige Kompensati­onsgeschäf­te mit Namensrech­ten an der Tribüne erteilte Lukas erneut eine Absage. Derartige Absprachen seien rechtlich nicht möglich.

Dennoch ist klar, dass der Kostenrahm­en von 28 Millionen für das Gesamtproj­ekt nun nicht mehr zu halten ist. Man rechnet mit einer Überschrei­tung von etwa 2,5 Millionen Euro. „Es liegen noch zahlreiche Ausschreib­ungen vor uns, daher wäre eine Kostenprog­nose unseriös“, betonte Lukas, „wir haben die Bauleitung und die Planer aufgeforde­rt, Einsparmög­lichkeiten im laufenden Projekt zu prüfen.“Man wolle auch bei künftigen Ausschreib­ungsergebn­issen, die nicht im wirtschaft­lichen Rahmen liegen, in Verhandlun­gsverfahre­n eintreten.

„Sobald es konkrete Zahlen gibt, wird die Stadtverwa­ltung auf die Landesregi­erung zugehen, um die Finanzieru­ng möglicher Mehrkosten des Umbaus zu klären“, erklärte der Baudezerne­nt. Trotz der nun vierwöchig­en Verzögerun­g geht die Verwaltung noch immer davon aus, den Fertigstel­lungstermi­n Anfang 2020 einhalten zu können.

Der 1. FC Saarbrücke­n als potenziell­er Hauptmiete­r nahm die Nachricht mit Gleichmut auf. „Es ist schön, wenn es positive Nachrichte­n gibt“, sagte FCS-Sportdirek­tor Marcus Mann, „aber negative werfen uns auch nicht mehr aus der Bahn.“

„Es ist unwahrsche­inlich, dass es auf eine erneute Ausschreib­ung des Tribünenba­us mehr Wettbewerb und bessere Angebote

geben könnte.“

Heiko Lukas

Baudezerne­nt

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FOTO: ANDREAS SCHLICHTER Der Umbau des Ludwigspar­ks – hier ein Blick auf das Hauptgebäu­de – macht deutliche Fortschrit­te. Aber wichtige Etappen stehen noch aus.

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