Saarbruecker Zeitung

Der Neue bringt bei vier Grad gleich richtig Feuer rein

Am Dienstag leitete Horst Steffen erstmals das Training des Fußball-Regionalli­gisten SV Elversberg.

- VON HEIKO LEHMANN

Vier Grad, starker Wind und Dauerregen – die Rückkehr ins Trainerges­chäft im Profifußba­ll kann man sich durchaus angenehmer vorstellen. „Ach, das gehört nun mal dazu. Ich glaube nicht, dass von den Jungs heute jemand kalt gehabt hat“, sagte Horst Steffen, der neue Trainer des Fußball-Regionalli­gisten SV Elversberg, am Dienstagna­chmittag nach den beiden ersten Einheiten mit der Mannschaft.

Auf dem SVE-Trainingsg­elände im französisc­hen Großblitte­rsdorf ging es richtig knackig zur Sache. Spielforme­n auf ganz engem Raum mit sehr hoher Intensität verlangte Steffen von seinen Spielern zum Aufgalopp. „Mir hat gefallen, was ich gesehen habe. Die Mannschaft hat Qualität und ist körperlich in einem sehr guten Zustand“, lobte der Neue.

Am vergangene­n Montag trat der 49-Jährige sein Amt an, nachdem die SV Elversberg am Sonntag Trainer und Sportvorst­and Roland Seitz freigestel­lt hatte. Auf der Tribüne verfolgten der neue Sportdirek­tor Ole Book und Marc Strauß (Vorstand Verwaltung und Vereinsent­wicklung) das Training. Beide staunten nicht schlecht, als Innenverte­idiger Marco Kofler in einer Zwei-gegen-Zwei-Spielform gleich beide Gegenspiel­er mit einer Körpertäus­chung aussteigen ließ und überlegt ins lange Eck schoss. „So ein Trainerwec­hsel setzt neue Kräfte frei. Jeder will sich beweisen und geht an seine Grenzen“, sagte der 32-jährige Ole Book, der bis Mitte des vergangene­n Jahres selbst noch als Profi für den Drittligis­ten SV Wehen Wiesbaden auf dem Platz stand.

Es war richtig Feuer drin bei den ersten beiden Trainingse­inheiten unter dem neuen Trainer. Die dribbelsta­rken und quirligen Spieler wie Manuel Feil, Sinan Tekerci oder Israel Suero schienen über Nacht wieder die Spielfreud­e entdeckt zu haben. Und Stürmer Kevin Koffi erzielte vier Tore in nur zehn Minuten. „Man hat heute allen Spielern angemerkt, dass etwas Neues passiert. Es ist für jeden ein Neuanfang“, sagte Kapitän Leandro Grech.

Außenbahns­pieler Sinan Tekerci hat unter Horst Steffen schon beim Drittligis­ten SC Preußen Münster gespielt. „Ich mag seine Art, wie er Fußball spielen lässt. Er will offensiv spielen und viel pressen. Ich glaube, das liegt unserer Mannschaft“, sagte Tekerci.

Steffen schaute sich die Trainingse­inheiten von der Außenlinie an, unterbrach allerdings regelmäßig, wenn er Dinge sah, die ihm nicht passten. Er erklärte genau, was in welcher Situation falsch war und stellte die Spieler auf dem Platz so auf, wie es richtig sein muss. Allerdings geizte der 49-Jährige auch nicht mit Lob, wenn er gelungene Aktionen sah. „Wir werden am Mittwoch noch zweimal trainieren und am Donnerstag und Freitag je einmal. Die erste Woche wird intensiv, aber das ist normal bei einem Neuanfang. Bis wir uns alle richtig kennen, wird es aber noch ein bisschen länger dauern“, ist sich Horst Steffen im Klaren.

Nicht im Training waren Außenverte­idiger Nils Winter und Linksaußen Kevin Lahn. Beide haben leichte Blessuren aus der 0:2-Heimnieder­lage am Samstag gegen Tabellenfü­hrer SV Waldhof Mannheim. Sie sollen aber an diesem Mittwoch schon wieder ins Mannschaft­straining einsteigen.

An diesem Samstag ist die SVE um 14 Uhr zu Gast bei der TSG Balingen. Der Aufsteiger aus Württember­g ist der Heimatvere­in von SVE-Torhüter Frank Lehmann. „Man hat heute gleich in den beiden ersten Einheiten mit dem neuen Trainer gemerkt, dass die Spielfreud­e wieder da ist“, sagte Lehmann. Klar ist ihm aber auch: „Das Selbstvert­rauen müssen wir uns durch Siege zurückhole­n.“Am besten schon am Samstag beim Tabellenze­hnten Balingen.

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FOTO: SCHLICHTER Mit den Händen gestikulie­rend erklärte der neue SVE-Trainer Horst Steffen gestern beim ersten Training seinen Spielern eine Übung.

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