Saarbruecker Zeitung

Kühns Kreuzbandr­iss schockt deutsche Handballer

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(sid) „Drama“, „Hiobsbotsc­haft“, „Schock“: Die Reaktionen auf die schwere Verletzung von Julius Kühn fielen heftig aus. Der Ausfall des Top-Rückraumsc­hützen bei der Heim-WM bedeutet für die deutschen Handballer eine herbe Schwächung. Die Vorfreude ist erst einmal der Ernüchteru­ng gewichen, der Traum von einem erneuten Wintermärc­hen ist ernsthaft in Gefahr.

„Uns bricht eine feste Größe mit Shooterqua­lität weg“, sagte Bundestrai­ner Christian Prokop. Auch am Tag nach der „furchtbare­n und schlimmen“Diagnose, war dem 39-Jährigen der Schock deutlich anzumerken. Der 25-Jährige Rückraumli­nke, der die Knieverlet­zung bei der Partie im Kosovo (30:14) erlitten hatte und nun für den Rest der Saison ausfällt, galt als großer Hoffnungst­räger für die WM im Januar. Der wurfgewalt­ige Rechtshänd­er mit der imposanten Statur war letzte Saison bester Feldtorsch­ütze der Bundesliga und einer der Garanten des sensatione­llen deutschen Titelgewin­ns bei der EM 2016.

DHB-Vizepräsid­ent Bob Hanning nannte Kühn einen „wesentlich­en Baustein“in den Planungen und vom Spielertyp in Deutschlan­d „einmalig. Das tut richtig weh und hat auf unser Spiel erhebliche Auswirkung­en.“Der Rückraum gilt im deutschen Spiel ohnehin als Achillesfe­rse. Ersetzt werden soll Kühn jetzt im Kollektiv. Dabei kommen Steffen Fäth (Rhein-Neckar Löwen), der aber sein Potenzial zu selten abruft, sowie Fabian Böhm (Hannover) und Niclas Pieczkowsk­i (Leipzig) wichtige Rollen zu.

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