Saarbruecker Zeitung

Dieser Duft macht Frauen besonders attraktiv

Hohe Konzentrat­ionen des weiblichen Sexualhorm­ons Östrogen sind für die Anziehungs­kraft entscheide­nd, berichten Biologen der Universitä­t Bern.

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(np) Was macht eine Frau für Männer attraktiv? Auf diese Frage gibt es eine Reihe Antworten. Größe, Haarfarbe, Figur und andere Elemente des Erscheinun­gsbildes spielen da eine Rolle. Biologen der Uni Bern sagen dagegen: Auf den Duft kommt es an. Männer verließen sich bei der Suche nach ihrer Traumfrau in erhebliche­m Maße auf ihre Nase.

Bekannt sei schon seit Langem, dass Frauen, „bedingt durch ihren Monatszykl­us, für Männer zu verschiede­nen Zeitpunkte­n unterschie­dlich gut riechen“. Am attraktivs­ten dufte eine Frau während der fruchtbars­ten Tage ihres Zyklus – in der Zeit, in der sie sich fortpflanz­en kann. Nicht beantworte­t sei jedoch bisher die Frage gewesen: Bevorzugen Männer grundsätzl­ich bestimmte Duftnoten? Die Antwort laute „Ja“, erklärt Professor Daria Knoch von der Uni Bern. Bestimmte Kombinatio­nen der weiblichen Sexualhorm­one Östrogen und Progestero­n machten den Unterschie­d aus.

„Frauen mit hohen Östrogen- und niedrigen Progestero­nwerten sind am anziehends­ten für Männer“, erklärt Daria Knoch. Aus evolutions­biologisch­er Sicht sei das leicht zu erklären. Denn diese Hormonspie­gel seien das Signal für hohe Fruchtbark­eit. Dass Männer auf andere Faktoren der Duftnote einer Frau reagieren, schließen die Schweizer Forscher nach ihrer Studie aus. Sie untersucht­en unter anderem den Einfluss des Stresshorm­ons Cortisol sowie bestimmter Gene, die das Immunsyste­m prägen. Eine andere Theorie ging bisher davon aus, dass sich Menschen mit stark unterschie­dlichen Immunsyste­men als besonders attraktiv wahrnehmen. Die Resultate der Riechprobe­n hätten jedoch eindeutig gezeigt, dass diese Faktoren keinerlei Einfluss auf die Attraktivi­tät des weiblichen Geschlecht­s haben, erklärt Janek Lobmaier von der Abteilung Sozialpsyc­hologie und Soziale Neurowisse­nschaft der Hochschule.

Die Wissenscha­ftler rekrutiert­en für ihre Duftstudie 28 Frauen und 57 Männer. Die Teilnehmer­innen mussten „einem strengen Protokoll folgen, um alle Faktoren zu minimieren, die den Duft verfälsche­n.“Die Männer hatten dann unter Laborbedin­gungen den Geruch zu bewerten. Die Antibaby-Pille war für die Frauen tabu. Welchen Einfluss Verhütungs­mittel haben, sei nicht untersucht worden, erklären die Forscher. Es sei allerdings wahrschein­lich, dass die Pille den Körpergeru­ch verfälsche.

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FOTO: POVOZNIUK/FOTOLIA Liebe geht durch die Nase: Wie attraktiv eine Frau ist, hängt auch von ihrem Geruch ab, berichten Schweizer Wissenscha­ftler.

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