Saarbruecker Zeitung

Wolf macht den HSV stark

Der Bundesliga-Absteiger besiegt Köln und erobert die Tabellenfü­hrung der 2. Liga.

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(sid) Armin Veh schimpfte und schimpfte. Die Lasogga-Party im Hamburger Volkspark hatte dem Sportchef des 1. FC Köln so richtig die Laune verdorben. „Grottensch­lecht“fand Veh den Auftritt seines Personals bei der 0:1-Niederlage im Zweitliga-Gipfel beim Hamburger SV. Der große Aufstiegsk­onkurrent platzt dagegen plötzlich fast vor Selbstvert­rauen.

„Unser Ziel ist ganz klar der Wiederaufs­tieg“, sagte Pierre-Michel Lasogga, der die HSV-Fans nach 363 Minuten ohne Treffer vor heimischer Kulisse erlöst hatte: „Jetzt stehen wir auf Platz eins und wollen da auch nicht mehr runter.“Von Zweifeln, die zur Entlassung von Christian Titz geführt hatten, ist an der Elbe plötzlich nichts mehr zu spüren. Unter Hannes Wolf schafften die Rothosen den dritten Erfolg im dritten Pflichtspi­el und setzten sich verdient an die Tabellensp­itze – vor dem FC St. Pauli und Köln.

Lasogga spielt beim Aufschwung eine bedeutsame Rolle. Der Stürmer zahlt das Vertrauen von Wolf mit Toren zurück. Dazu präsentier­ten sich die immer noch nicht brillant aufspielen­den Hamburger in der Defensive gefestigt – Wolf ist der erste Trainer des HSV, der in seinen ersten drei Pflichtspi­elen keinen Gegentreff­er hinnehmen musste. „Ich bin auch der erste Trainer beim HSV, der in der 2. Liga angefangen hat“, sagte der frühere Stuttgarte­r trocken und mahnte Bodenhaftu­ng vor dem anstehende­n Auswärtssp­iel bei Erzgebirge Aue am Samstag (13 Uhr) an.

Insbesonde­re in der Schlusspha­se zeigte sich die Qualität im HSV-Kader, der brasiliani­sche Olympiasie­ger Douglas Santos hatte den letztlich siegbringe­nden Geistesbli­tz vor Lasoggas Treffer (86. Minute). Über ein vergleichb­ares Maß an Klasse verfügt auch der FC in seinem Kader, in dem in Jonas Hector unter anderem ein Nationalsp­ieler steht. Die „Nicht-Leistung“im Topspiel brachte nicht nur Veh auf die Palme. Auch Trainer Markus Anfang war sichtlich genervt: „Wir hatten unheimlich viele individuel­le Fehler und haben den HSV dazu eingeladen, das Spiel in die Hand zu nehmen.“

 ?? FOTO: SCHLICHTER ?? Der erste Arbeitstag in Saarbrücke­n: Im Victor’s Residenz Hotel stellen der damalige FCS-Sportdirek­tor Bernd Coen (links) und Pressespre­cher Dominique Rossi (rechts) den neuen Trainer vor: Rudi Bommer. Dessen Amtszeit endete nach 245 Tagen kurz vor dem Ende der Saison 2005/2006. Der FCS stieg damals ab.
FOTO: SCHLICHTER Der erste Arbeitstag in Saarbrücke­n: Im Victor’s Residenz Hotel stellen der damalige FCS-Sportdirek­tor Bernd Coen (links) und Pressespre­cher Dominique Rossi (rechts) den neuen Trainer vor: Rudi Bommer. Dessen Amtszeit endete nach 245 Tagen kurz vor dem Ende der Saison 2005/2006. Der FCS stieg damals ab.
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FOTO: SIELSKI/DPA Mit Trainer Hannes Wolf läuft es beim Hamburger SV rund.

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