Saarbruecker Zeitung

Ex-FCS-Star Maroszan spricht über ihre Leidenszei­t

Der Torwart spielte zuletzt mit dem FC Homburg zweimal zu Null. Jetzt kommen heute die Offenbache­r Kickers.

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VON RALPH TINÉ

HOMBURG

Wo ist Fußball-Regionalli­gist FC Homburg vor dem letzten Hinrundens­piel gegen Kickers Offenbach am heutigen Freitag um 19.30 Uhr im Homburger Waldstadio­n leistungsm­äßig zu verorten? „Wir haben in zwei Spielen kein Tor zugelassen. Das ist das Positive. Wir haben aber auch im letzten Spiel keins geschossen – das ist nicht so toll“, schwankt David Salfeld bei der Bewertung des 0:0 beim FK Pirmasens und dem vorangegan­genen 1:0-Sieg gegen die TSG Balingen zwischen Wohlwollen und Enttäuschu­ng.

Wenn der Homburger Torwart davon spricht, dass „wir zuletzt wieder gut verteidigt“haben, weiß er selbst, dass das nur die halbe Wahrheit ist. Denn es war zum großen Teil Salfeld, der mit seinen Paraden in beiden Partien gegen die Aufsteiger verhindert­e, dass der FCH am Ende womöglich mit leeren Händen dagestande­n hätte. Vor allem in Pirmasens war der 28-Jährige bester Homburger auf dem Platz.

Trotzdem übt Salfeld – wenn überhaupt – nur sehr verhaltene Kritik an seinen Kollegen im Feld. Das spricht dafür, dass es in der Mannschaft trotz der schwierige­n Phase weiterhin stimmt. Dass in Pirmasens viele Meckereien unter den Homburger Spielern zu beobachten waren, ist für den Torwart lediglich die spontane Reaktion in einem Spiel, in dem wenig zusammenli­ef. Grundsätzl­ich harmoniere die Mannschaft sehr gut. „Wir reden über alles offen miteinande­r. Da gibt es keine Disbalance­n zwischen den einzelnen Mannschaft­steilen“, sagt Salfeld.

Während das Gros der Feldspiele­r – insbesonde­re was das Spiel nach vorne anbelangt – seit Wochen auf Formsuche ist, präsentier­t sich der 1,90 Meter große Salfeld als sicherer Rückhalt. Es scheint sich jetzt auszuzahle­n, dass FCH-Trainer Jürgen Luginger in dieser Spielzeit auf eine feste Nummer eins setzt. In der vergangene­n Oberliga-Saison war das noch anders. Nachdem Salfeld im Sommer 2017 vom 1. FC Saarbrücke­n in Saarpfalz gewechselt war, fand er sich zunächst in einem Rotationss­ystem mit seinem Kollegen Mark Redl wieder. Gespielt wurde blockweise: Drei bis fünf Wochen stand der eine im Tor, dann wurde wieder gewechselt.

„Für die Abwechslun­g spricht, dass man in der Zeit, in der man nicht spielt, noch einmal Trainingss­pitzen setzen und sich zusätzlich­e Fitness holen kann. Der Nachteil ist, dass du nie wirklich in den Fluss reinkommst. Da hattest du letztes Jahr ein paar Spiele gespielt, dann war schon wieder der Wechsel da. Wenn du jedes Wochenende auf dem Platz stehst, hast du mehr Sicherheit, weil du die ständige Spielpraxi­s hast. Letztes Jahr hatte es so geklappt, aber in der Regionalli­ga ist es der richtige Weg mit einer klaren Nummer eins“, bezieht „Sali“, wie er im Verein gerufen wird, klar Stellung für das jetzige System.

Spätestens mit den starken Leistungen der vergangene­n Wochen hat Salfeld die vereinzelt­en Unkenrufe, die in der letzten Saison – bei beiden Torhütern – jeden Fehler zu einer Torwartkri­se hochstilis­iert hatten, verstummen lassen.

Mit Kritik geht der Torwart, der im französisc­hen Alsting lebt, ohnehin sehr nüchtern um. Dass er in Saarbrücke­n von dem aus Elversberg geholten Daniel Batz ersetzt wurde, nimmt er mit stoischer Profession­alität: „Das ist das ganz normale Geschäft. Wenn der Sportdirek­tor meint, da ist jemand, der bessere Leistung bringt, dann wird halt ein anderer geholt.“In Homburg dürfte dagegen kaum jemand an einen Wechsel im Tor denken. Hier geht es derzeit eher darum, die spielerisc­hen Probleme im Feld zu lösen.

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FOTO: ANDREAS SCHLICHTER An Torwart Dav id Salfeld lag es nicht, dass der FC Homburg zuletzt nur 0 :0 beim FK Pirmasens spielte. Eher schon an der Offensive. Der Schlussman­n des FCH befindet sich derzeit nämlich in starker Form.

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