Saarbruecker Zeitung

Keine Rechtsgrun­dlage für neue Notfallsan­itäter

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Die ersten hochqualif­izierten Notfallsan­itäter im Saarland sind mit ihrer Ausbildung fertig. Doch für ihren Einsatz gibt es bislang keine Rechtsgrun­dlage, der Landtag lässt sich Zeit. Rettungsdi­enste fürchten nun juristisch­e Folgen.

VON DANIEL KIRCH

SAARBRÜCKE­N

Eine Einigung von CDU und SPD auf ein Modell zur finanziell­en Entlastung der saarländis­chen Kommunen steht möglicherw­eise unmittelba­r bevor. Vor einer Sitzung des Koalitions­ausschusse­s am Wochenende haben die führenden Kommunalpo­litiker beider Seiten einen Kompromiss erarbeitet, der Elemente der CDU („Saarland-Kasse“) und der SPD („Kommunalpa­kt plus“) vereint.

Der Kompromiss bewegt sich innerhalb der finanziell­en Vorgaben der Landesregi­erung (50 Millionen Euro pro Jahr aus dem Landeshaus­halt), was dafür spricht, dass er so oder so ähnlich von der großen Koalition im Land akzeptiert werden wird. Das Kompromiss-Papier („Investiere­n und Sanieren in einem Kommunalpa­kt II“) stammt aus der Feder des Tholeyer Bürgermeis­ters Hermann Josef Schmidt, Vorsitzend­er der Kommunalpo­litischen Vereinigun­g der CDU, und des Saarlouise­r Landrats Patrik Lauer, Chef der Sozialdemo­kratischen Gemeinscha­ft für Kommunalpo­litik (SGK). Ihr Modell sei ein „gesunder Maßnahmen-Mix“, der alle Facetten der kommunalen Finanzmise­re einer Lösung zuführe: Kassenkred­ite, strukturel­le Unterdecku­ng und immenser Investitio­nsstau. Die 50 Millionen Euro des Landes sollen ab 2020 jeweils zur Hälfte genutzt werden, um einerseits etwa 50 Prozent der kommunalen Kassenkred­ite durch das Land abzulösen und anderersei­ts stärker in die sanierungs­bedürftige Infrastruk­tur der Städte und Gemeinden zu investiere­n. Die Kommunen müssen jedoch auch eigenes Geld zur Tilgung einsetzen.

Die Landes-CDU will die 50 Millionen Euro bisher komplett in die Tilgung der Kassenkred­ite stecken, die Landes-SPD 10 Millionen Euro, den Rest in Investitio­nen und die kommunalen Haushalt zur Vermeidung neuer Kassenkred­ite. Beide Parteien sind jedoch seit Monaten zuversicht­lich, eine Einigung zu erzielen.

„Kassenkred­it-Verschuldu­ng anzugehen, ist richtig und notwendig. Einige Jahre länger dafür zu benötigen, um auch im Interesse künftiger Generation­en wieder vor Ort handlungsf­ähig zu sein, ist ebenso ein Gebot verantwort­ungsvoller Haushaltsp­olitik“, erklärte Hermann Josef Schmidt. Lauer ergänzte, natürlich müssten Schulden abgebaut werden. „Wir müssen aber auch dafür sorgen, dass das Geld bei den Bürgerinne­n und Bürgern ankommt, für bessere Schulen, Kindergärt­en, Sportstätt­en, Spielplätz­e, Straßen und attraktive Ortskerne.“

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