Saarbruecker Zeitung

Nachholbed­arf bei IT-Sicherheit in Unternehme­n

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(ath) Computer sind heute in den meisten Betrieben unverzicht­bar. Dem Thema IT-Sicherheit kommt deshalb eine große Bedeutung zu, zeigt eine repräsenta­tive Umfrage der Prüfgesell­schaft Dekra zum Datenschut­z in Unternehme­n. 90 Prozent der befragten Arbeitnehm­er erklärten, dass in ihrer Firma die IT-Sicherheit eine große oder sogar sehr große Rolle spielt.

Dennoch hätten weniger als die Hälfte der Befragten eine Schulung zur IT-Sicherheit absolviert, so die Dekra. 18 Prozent hätten ein einmaliges Seminar zur Sicherheit der Computersy­steme besucht und etwa ein Drittel erhalte regelmäßig die Möglichkei­t, seine Kenntnisse in diesem Bereich aufzufrisc­hen.

Immerhin 85 Prozent der Befragten haben laut der Studie das Gefühl, dass der berufliche Computer ausreichen­d gegen Internetkr­iminalität geschützt sei. Allerdings gebe es in Bezug auf den richtigen und sicheren Umgang mit der Firmen-IT Nachholbed­arf. Dekra zufolge gab nur rund die Hälfte der Befragten an, dass es in ihrem Unternehme­n klare Regeln zum sicheren Umgang mit den Firmen-Computern gibt und dass der Arbeitgebe­r auf deren Einhaltung achte. Bei weiteren 34 Prozent gebe es im Unternehme­n zwar solche Regeln, allerdings ohne dass jemand überprüfe, ob diese befolgt werden. Rund ein Zehntel der Befragten habe angegeben, dass es keinerlei Sicherheit­sregeln gebe.

Auch was die Datenschut­zgrundvero­rdnung (DSGVO) angeht, gibt es unter den Arbeitnehm­ern noch Unsicherhe­it. Gut oder sehr gut mit den Inhalten der DSGVO kennen sich laut der Umfrage 48 Prozent der Befragten aus. Mehr als die Hälfte der Umfrage-Teilnehmer habe angegeben, mit damit wenig oder gar nicht vertraut zu sein. Nur ein gutes Drittel der Arbeitnehm­er werde regelmäßig zu Datenschut­zfragen geschult. Weitere 30 Prozent hätten geantworte­t, einmalig geschult worden zu sein und ein Drittel der Arbeitnehm­er hätten hierzu gar keine Schulung erhalten.

Nach Einschätzu­ng der IT-Experten der Dekra gibt es in mehr als einem Drittel der Unternehme­n mindestens ein große Sicherheit­slücke: Arbeitnehm­er dürfen private Geräte und Speicherme­dien, wie Smartphone­s oder USB-Sticks an den berufliche­n Rechnern und innerhalb des betrieblic­hen Netzwerkes nutzen. Das könne nicht nur zu Datenschut­zproblemen führen, sondern erhöhe zudem das Risiko, Firmencomp­uter mit Schadsoftw­are zu infizieren. Die Dekra rät Unternehme­n, IT-Sicherheit und Datenschut­z ernst zu nehmen und durch regelmäßig­e Schulungen Wissen und Bewusstsei­n der Mitarbeite­r zu diesen Themen im Unternehme­n zu schärfen.

Die Umfrage wurde vom Meinungsfo­rschungsin­stitut Forsa, im Auftrag der Dekra durchgefüh­rt. Befragt wurden 1005 Arbeitnehm­er in deutschen Unternehme­n, die beruflich mit Computern arbeiten.

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