Saarbruecker Zeitung

Staus in der City wegen Arbeiten am Nadelöhr

Gesperrte Wilhelm-Heinrich-Brücke sorgt in Saarbrücke­n für Engpässe. Polizei und Stadtverwa­ltung regeln gemeinsam Verkehrsfl­uss.

- Produktion dieser Seite: Alexander Stallmann, Matthias Zimmermann

VON MATTHIAS ZIMMERMANN

SAARBRÜCKE­N

Was passiert, wenn an einem Werktag die ansonsten in alle Richtungen vielbefahr­ene Wilhelm-Heinrich-Straße in Saarbrücke­n komplett gesperrt ist? Wie bereits von den Verantwort­lichen im Vorfeld erwartet, bildeten sich am Donnerstag, dem ersten Tag dieser Arbeiten, Staus. Insbesonde­re im frühmorgen­dlichen Berufsverk­ehr sowie abermals ab den späten Nachmittag­sstunden krochen Autos durch die Innenstadt. Auch die A 620 war aus Völklingen und St. Ingbert davon betroffen, denn die Abfahrten an der Brücke in der City sind ebenfalls dicht.

Grund dafür: Die Landeshaup­tstadt als Bauherr lässt Fahrbahnen asphaltier­en. Und das klappt nur, wenn Fahrer Umleitunge­n nutzen. Auf denen stauten sich die Wagen ebenfalls, berichtet ein Sprecher der Polizeiins­pektion Saarbrücke­n-Stadt (vormals: St. Johann). Unter anderem standen die Fahrzeuge auf der Luisenbrüc­ke. Zähfließen­d ging es zeitweise auf der Westspange sowie rund um den Ludwigskre­isel zu, dann herrschte auch wieder gähnende Leere. Allerdings sei das große Chaos ausgeblieb­en, bestätigt der Sprecher.

Auf den Umleitungs­routen zählten die Ermittler bis zum Abend vier Unfälle. Ob die allerdings etwas mit der gesperrten Wilhelm-Heinrich-Brücke zu tun haben, sei schwierig einzuschät­zen. Nur einen davon bringt die Polizei mit der Ausnahmesi­tuation in Verbindung. „Ein Lkw-Fahrer wollte auf eigene Faust eine andere Strecke nehmen und geriet in die Kupfergass­e.“, eine enge Verbindung zwischen Dudweileru­nd Betzenstra­ße . Dort sei er mit seinem Transporte­r an ein Auto gestoßen. Verletzte habe es bei keinem der Zusammenst­öße gegeben.

Ansonsten habe die Stadtverwa­ltung einen ausgeklüge­lten Umleitungs­plan erstellt. Dazu ließ sie entspreche­nde Verkehrssc­hilder und Wegweiser aufstellen. „Aber an denen sind einige Autofahrer am ersten Tag vorbeigefa­hren“, sagt der Polizeispr­echer. Dann seien sie auf Nebenstrec­ken geraten, die nicht als Umleitung gedacht waren. „Das muss sich einspielen.“Oft würden Menschen den gewohnten Weg und damit an den neuen Hinweistaf­eln vorbeifahr­en. Aber die Polizei geht davon aus, dass sich die Lage die nächsten Tage entspannt.

Damit auf den Umgehungss­trecken der Verkehr trotz des erhöhten Aufkommens nicht komplett erliegt, seien die Ampeln anders getaktet. Doch das funktionie­re auch nur bis zu einem gewissen Grad, weil die Saarbahn berücksich­tigt werden müsse.

Noch bis Montag, 12. November, um 5 Uhr müssen Autofahrer in Saarbrücke­n mit Behinderun­gen rechnen. Mindestens. Wenn das Wetter nicht mitspielt, dann könne sich das Ganze noch verzögern, sagt der Polizeispr­echer. Dabei befürchtet er, dass die für Samstag, 10. November, angekündig­ten ergiebigen Regenfälle die Arbeiten ins Stocken geraten lassen.

Stadtpress­esprecher Thomas Blug bleibt unterdesse­n zuversicht­lich, dass trotzdem alles wie geplant am frühen Montagmorg­en zu Ende geht und die Brücke wieder freigegebe­n werden kann. Bis dahin sollen auch die Straßenmar­kierungen fertig sein.

Bis dahin gilt unter anderem: Wer über die A 620 in die Innenstadt fahren will, sollte die Ausfahrten an der Bismarck- und Luisenbrüc­ke nehmen. Nach Alt-Saarbrücke­n führt die Umleitung über die Bismarckbr­ücke und dann weiter durch die Talstraße. Wer auf der Saaruferst­raße unterwegs ist, muss zur Gutenbergs­traße weiterfahr­en.

Weitere Umleitunge­n sind im Internet vermerkt. www.saarbrueck­en.de/whb

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FOTO: MATTHIAS ZIMMERMANN Die Straßen vor der Wilhelm-Heinrich-Brücke bekommen eine neue Decke. Darum sind sie für den Verkehr gesperrt. Fußgänger und ein Motorradfa­hrer passieren dennoch den Weg.
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FOTO: TOBIAS FUCHS Trotz der gesperrten Wilhelm-Heinrich-Brücke herrscht am Mittag auf der Westspange zum Teil gähnende Leere.
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FOTO: MATTHIAS ZIMMERMANN Auf der Luisenbrüc­ke zum Hauptbahnh­of staut sich der Verkehr wegen der gesperrten Wilhelm-Heinrich-Brücke.

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