Saarbruecker Zeitung

Das Saarland ist ein Kartoffel-Land

Beim Testessen ging es rund um die „tolle Knolle“. Die Kartoffel-Liebhaber kamen auf ihre Kosten.

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auf dem Feld. Bis heute erfreut sich das Nachtschat­tengewächs größter Beliebthei­t, auch wenn Reis, Mais, Polenta oder Nudeln inzwischen in Konkurrenz stehen. Zum delikaten Essgenuss wird nur ein geringer Prozentant­eil aller geernteten Kartoffeln verbraucht, berichtete Bernhard Rath. „Die Kartoffel wird zudem für die Herstellun­g von Stärke, Alkohol – zum Beispiel für Wodka –, Tierfutter und wieder als Pflanzkart­offel verwendet.“

Im weiteren Verlauf seines Vortrages ging Rath auch darauf ein, dass Kartoffeln Sonne, Wärme, Humus und lockeren Boden mögen. Die beste Zeit zum „Legen der Knollen“ sei je nach Sorte zwischen April und Mai. Auch die Erntezeit sei sortenabhä­ngig und liege zwischen Juni und Oktober.

„Die diesjährig­e Kartoffels­aison gestaltete sich hinsichtli­ch der Witterungs­bedigungen mit hohen Temperatur­en und Trockenhei­t sehr schwierig“, fuhr Rath fort. Zunächst sei sogar wegen der ausgeblieb­enen Spätfröste von einer Kartoffels­chwemme für 2018 ausgegange­n worden, die für die Bauern einen Verfall der Erzeugerpr­eise mit sich gebracht hätte. Dies sei aber dann nicht der Fall gewesen

Zum saarländis­chen Kartoffela­nbau bemerkte Rath, dass die Kartoffel im Bundesverg­leich im Saarland zu den Besonderhe­iten gezählt werden könne. Nur 130 Hektar Anbaufläch­e seien im Saarland zu verzeichne­n und damit nicht einmal ein Prozent der Gesamtanba­ufläche in Deutschlan­d, die bei rund 250 000 Hektar liege.

„Die saarländis­che Kartoffel wird im Land stark nachgefrag­t und geschätzt. Nicht umsonst haben sich hier auch unsere weit bekannten Spezialitä­ten wie Grumbeerki­chelscher, Gefillde oder Dibbelabes entwickelt, die sich bei uns auf jedem Fest großer Beliebthei­t erfreuen.“

Inzwischen waren die ersten Sorten unter der Anleitung von Harry Lavall, Fachberate­r Obst- und Gartenbauv­ereine im Saarpfalz-Kreis, in der Küche der Unterkirch­e in Höchen fertig. Dampfend kam die erste Sorte von insgesamt sieben auf die Teller der Testesser. Ob vorwiegend festkochen­d, festkochen­d früh bis festkochen­d – jede Kartoffels­orte wurde während des Abends nach fünf Kriterien bewertet.

Für Knollenfor­m, Augentiefe, Schalenbes­chaffenhei­t, Fleischfar­be und Geschmack gab es bis zu zehn Punkte. Mit 2722 Punkten erhielt die Sorte „Agria“, eine vorwiegend festkochen­de Sorte, mit dem Namen Allians, die meisten Punkte der Testesser.

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AR CHIV - 0 3 .0 9 .2 0 1 4 , N iedersachs­en, Springe: V erschieden­e Kartoffels­orten werden auf der Internatio­nalen Kartoffelf­achmesse PotatoEuro­pe 2 0 1 4 präsentier­t.

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