Saarbruecker Zeitung

Streit um die Badminton-Bundesliga

Wer organisier­t künftig die BadmintonB­undesliga? Darüber wird derzeit mächtig gestritten. Droht gar eine Abspaltung wie im Ringen?

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Im Deutschen Badminton-Verband (DBV) rumort es auf der Funktionär­setage. Es geht um die Bundesliga, deren Organisati­on, deren künftige Ausgestalt­ung – ja sogar um ihre Zukunft. Und Arno Schley aus Wiebelskir­chen spielt da eine wichtige Rolle.

Derzeit wird die Bundesliga vom Ausschuss für Bundesliga-Angelegenh­eiten (AfBL) im DBV organisier­t. Der AfBL kümmert sich um die Organisati­on, gibt die Rahmenbedi­ngungen vor. Seit 21 Jahren ist Arno Schley Vorsitzend­er des AfBL. Doch um den Ehrenvorsi­tzenden der Badminton-Abteilung des TuS Wiebelskir­chen und langjährig­en Macher des zweifachen deutschen Mannschaft­smeisters gibt es Ärger.

Alles begann im November 2016, als der Deutsche Badmintonl­iga-Verband gegründet wurde – mit dem Ziel, eines Tages die Organisati­on der Bundesliga zu übernehmen, sie zu profession­alisieren. Den AfBL zu ersetzen, so war der Plan, deswegen wurdee die Führung des Ligaverban­des mit den gleichen Personen besetzt wie die des AfBL. „In fast jeder Sportart wird die Spitzenlig­a von einem Ligaverban­d organisier­t“, sagt Schley. Eine gute Idee, fand auch die DBV-Spitze und wollte den Ligaverban­d als ordentlich­es Mitglied aufnehmen, um die rechtliche­n Voraussetz­ungen zu schaffen.

Doch die Aufnahme wurde im Sommer 2017 abgelehnt – vom DBV-Verbandsta­g. Dort entscheide­n die Landesverb­ände, und die fürchten wohl um ihren Einfluss auf die Bundesliga. Erneute und wiederholt­e Einigungsv­ersuche scheiterte­n, weswegen der AfBL weiter zuständig ist.

Schley wird von den Bundesliga-Vereinen im Frühjahr erneut zum AfBL-Vorsitzend­en gewählt, doch der DBV-Verbandsta­g im Juni verweigert ihm die formal notwendige Bestätigun­g. Ohne Begründung. Am 3. Oktober der nächste Versuch – die Bundesliga­vollversam­mlung wählt Schley erneut. Deswegen ist er wieder im Amt – bis zum 22. Juni 2019, dem nächsten DBV-Verbandsta­g, wo wieder eine Bestätigun­g ansteht. Ob er sie bekommt? Keiner weiß es. Die Fronten sind verhärtet.

Ein neues Gremium, bestehend aus zwei DBV-Präsidiums­mitglieder­n, zwei Bundesliga-Vertretern und zwei Landesverb­andsvertet­ern, soll nun Gespräche aufnehmen, um eine Einigung zu finden. Schley wird diesem Gremium nicht angehören. Er sagt: „Es muss doch möglich sein, sich zusammenzu­raufen.“Eine Situation wie im Ringen, wo fünf Vereine aus der Bundesliga ausscherte­n und eine eigene Liga gegründet haben, scheint nicht ausgeschlo­ssen. Bis zum 15. April 2019 müssen die Bundesliga­vereine Klarheit haben, wie es weitergeht – dann ist Meldeschlu­ss für die nächste Saison.

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