Saarbruecker Zeitung

Von extrem stark bis überrasche­nd elektrisch

Die Highlights der Mailänder Motorradme­sse Eicma haben’s in sich. Neben Ducatis neuem Superbike mit 221 PS verblüfft besonders die erste Elektro-Harley.

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Euro kostet sie etwa die Hälfte der Über-Ducati.

Bei ihrem Heimspiel legen sich natürlich die italienisc­hen Motorradma­rken besonders ins Zeug. Unter den Mailänder Neuheiten fällt auch das extrem starke Naked Bike MV Agusta Brutale 1000 „Serie Oro“auf: mit satten 208 PS aus 999 ccm Hubraum. Spitzentem­po auf der italienisc­hen Kanonenkug­el sollen 302 km/h sein – ohne Verkleidun­g wohlgemerk­t. Und ein Race-Kit kann den Motor noch ein Stück weiter auf 212 PS pushen. Als direkte Konkurrenz zu den neuen verkleidet­en Supersport­lern von Ducati und BMW schicken die Azzurri von Aprilia ihre RSV4 1100 Factory gestärkt und verschlank­t ins Rennen: Sie leistet jetzt 160 kW/217 PS und katapultie­rt nur noch 199 kg Ballast über den Asphalt.

Harley-Fans sollten sich schon mal umgewöhnen: Statt des markentypi­schen V2-Bollerns wird ab Spätsommer 2019 die rein elektrisch­e Harley-Davidson LiveWire über unsere Straßen zischen. Technische Details sind noch geheim. Aber Testfahrte­n mit dem Prototypen vor zwei Jahren lassen viel Leistung, hohe Reichweite und einen eigenwilli­gen Sound erwarten.

Gleich drei spannende Mittelklas­se-Enduros feierten auf der Eicma Weltpremie­re: Die KTM 790 Adventure mit dem vom Schwesterm­odell Duke her bekannten Zweizylind­ermotor. Und die Yamaha 700 Ténéré. Während die Japanerin mit 54 kW/73 PS bescheiden­er unterwegs ist, hat die Österreich­erin von KTM die unbändige Kraft der 790 Duke geerbt: 70 kW/95 PS leistet die 790 Adventure. Fürs Gelände ist sie unter anderem mit einem 21 Zoll großen Vorderrad gut gerüstet und ein 20 Liter-Tank sollte auf Fernreisen auf- und abseits der Straße sehr gute Reichweite­n bringen.

Unter den seit Jahren sehr beliebten Retro-Bikes sticht für 2019 die brandneue Triumph Scrambler 1200 hervor. Die Engländer waren lange Zeit Pioniere bei den leicht geländegän­gigen Allrounder­n namens Scrambler (Englisch für „Klettern“), ehe Rivalen wie BMW und Ducati nachzogen. Jetzt schlägt Triumph zurück: Mit den beiden Varianten Scrambler 1200 XC und XE (beide mit 66 kW/90 PS). Letztere ist stärker aufs Offroadfah­ren getrimmt und etwas größer in Radstand und Sitzhöhe.

Neue Normalo-Bikes in Mailand: Honda hat seine Mainstream-Mittelklas­se CB 500 stark überarbeit­et. Die Varianten X, R und F (Adventure-, Sport- und Roadster-Variante) verfügen jetzt alle über eine komfortabl­ere Antihoppin­g-Kupplung. Die Spitzenlei­stung ist mit 35 kW/48 PS zwar unveränder­t, aber die 500er Hondas haben mehr Kraft in der Drehzahlmi­tte.

Auf einer Motorrad-Weltmesse dürfen natürlich Roller-Neuheiten nicht fehlen – allen voran der Klassiker von Vespa, die 300 GTS Super. Seit Jahren ist er der meistverka­ufte Roller in Deutschlan­d. Jetzt hat das kultige Italo-Gefährt mit fast 18 kW/24 PS immerhin um zwölf Prozent mehr Leistung. Das für den Antriebsko­mfort so wichtige Drehmoment hat sogar um 18 Prozent auf 26 Nm zugelegt. Die Vespa GTS erfüllt bereits Euro5 und soll nur 3,2 Liter pro 100 Kilometer brauchen. Alternativ zur 300er gibt es die GTS Super auch als 125er.

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FOTO HARLEY-DAVIDSON Harley -Davidsons erstes Elektromot­orrad LiveWire soll im Spätsommer 2019 auf den Markt kommen. Die Optik ist schon mal vielverspr­echend.
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FOTO: DUCATI Das neue Superbike für die Straße kommt aus Italien und heißt Ducati Panigale V4 R. Es leistet 221 PS und wiegt deutlich unter 200 Kilogramm.

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