So überstehen Sommerautos die Zeit bis zum nächsten Frühjahr
(np) Beim herbstlichen Sonnenschein denkt noch kaum jemand daran, Oldtimer und Cabrios für den Winter einzumotten. Doch der wird kommen und mit ihm Frost, Salz und Feuchtigkeit. Experte Eberhard Lang vom Tüv Süd gibt Tipps, wie Saisonfahrzeuge sicher eingelagert werden:
Stellplatz: Am besten steht das Sommerauto in einer trockenen und gut belüfteten Garage. Muss es unter freiem Himmel überwintern, sollte zumindest eine feste, durchgehende Standfläche vorhanden sein.
Reinigung: Eine gründliche Wäsche beugt Rost und Startproblemen im Frühjahr vor. Dabei dürfe die Reinigung des Unterbodens und eine Motorwäsche nicht vergessen werden, sagt Eberhard Lang.
Ölwechsel: Frisches Öl schützt den Motor. „Im Laufe des Betriebs bilden sich Säuren und andere aggressive Stoffe im Öl, die Metallteile und Dichtungen angreifen“, so Lang. Echte Oldtimer kommen mit dünnen Ölen wie 0W-30 schlecht zurecht und ältere Dichtungsmaterialen leiden oft unter synthetischem Schmierstoff.
Luftzirkulation: Feuchtigkeit erzeugt Korrosion und schlechte Gerüche. Eine gute Belüftung des Innenraums kann dem vorbeugen. „Dazu einfach die Seitenscheiben ein paar Zentimeter offen lassen“, so Lang. Pollenfilter sollten im Winter möglichst ausgebaut werden, da sich in ihnen Schimmel bilden könne.
Dämpfung: Alle vier bis fünf Jahre gelte es, sich den Stoßdämpfern zu widmen, sagt Eberhard Lang. Der Experte empfiehlt einen Stoßdämpfertest in einer entsprechende Fachwerkstatt.
Batterie: Nur bei echten Oldtimern sollte die Batterie abgeklemmt werden. Neuere Autos mit viel Elektronik bleiben am besten am Netz. Ein modernes, elektronisch geregeltes Ladegerät prüft den Ladezustand automatisch und sorgt für eine stets optimal geladene Batterie. Andernfalls kann es teuer werden: „Eine leere Batterie friert bei Minustemperaturen ein. Schlimmstenfalls läuft dann bei Tauwetter Schwefelsäure aus“, warnt Lang.
Reifendruck: Den Reifen tut ein leicht erhöhter Luftdruck gut. Über den Winter geht ohnehin etwas verloren, Lang empfiehlt rund 0,5 bar mehr.
Verdeck: Ein Cabrioverdeck braucht jetzt besonders viel Aufmerksamkeit. Bei Oldtimern mit Gummileisten hilft gewöhnliches Talkum. „Ein Stoffverdeck steht in der Garage am besten in einer leicht entspannten Position, also einen Spalt geöffnet“, so der Rat des Experten.