Saarbruecker Zeitung

Vorsicht vor dem kleinen, grünen Stacheltie­r!

Auf der Suche nach Futtervorr­at für den Winter macht die kleine Waldmaus eine furchteinf­lößende Entdeckung.

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musste ein Igel sein. Und diese gefräßigen Igel waren immer hungrig und gefährlich für kleine Waldmäuse wie sie.

„Hilfe!“, rief sie wieder. „Bist du ein Igel? Ein kleiner grüner Igel?“Das Stacheldin­g schwieg. Ohne sich zu bewegen lag es vor der kleinen Maus auf dem Boden und tat… nichts. „Ich kenne keine grünen Igel“, sagte die Waldmaus grübelnd, die sich schon ein bisschen weniger fürchtete. „Aber sag, wer bist du?“

„Das ist ein Kastanieni­gel“, brummte eine Stimme aus dem Heidelbeer­strauch. „In seinem Stachelbau­ch verbirgt er einen kostbaren Schatz. Eine leckere, süße Kastanienf­rucht. Ich aber bin ein echter Igel. Doch fürchte dich nicht, kleine Maus. Ich habe keinen Appetit auf Waldmäuse.“

Ein Igel? Die Waldmaus erschrak so sehr, dass sie sich nicht bewegen und schon gar nicht fliehen konnte. So starr war sie vor Angst. Der Igel kam näher. „Ich habe eine riesengroß­e Lust auf eine süße, leckere Kastanie. Ich muss sie nur aus ihrem grünen Stachelkle­id befreien“, sagte er. „Hilfst du mir?“Die kleine Waldmaus hatte noch immer ein kleines bisschen Angst, sagte dann aber: „J-j-ja... in Ordnung.“Der Igel freute sich. „Prima!“, rief er.

Und dann half die kleine Waldmaus ihrem neuen Freund, die Kastanienh­ülle, die sogar für einen stachelige­n Igel zu stachelig war, zu öffnen. Und der Igel hatte recht: Die Kastanie, die sich hinter den Stacheln versteckte, schmeckte prima. Sie war sogar so lecker, dass die Maus und der kleine Igel noch viele Kastaniens­tachelhüll­en in diesem Herbst gemeinsam öffneten. Und Angst vor Igeln hatte die kleine Maus von da an auch nicht mehr.

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